Mit einer stumpfen Axt, einen Baum umzuhauen, erfordert massiv mehr Kraft und aufwand, als wenn man eine Scharfe, geschliffene einsetzt. Diese Weisheit war schon zu Biblischen Zeiten bekannt und hat sogar einen Weg in die Bibel gefunden.

Prediger 10
10 Wenn eine Axt stumpf ist und man die Klingen nicht schleift, so muss man umso mehr Kraft anwenden; aber durch Weisheit kommt man zum Gelingen.

Eine Axt ist nicht unbenutzbar, wenn Sie stumpf, ist, doch Sie kann Ihr volles Potenzial nie ausleben, wenn Sie nicht gepflegt und geschliffen wird. Doch weshalb findet sich so ein Spruch in der Bibel? Gibt die Bibel auch Handwerker Tipps?

Ich denke, dass die Axt ein sehr gutes Beispiel für uns Christen ist, welche auch als Werkzeug Gottes bezeichnet werden.

Römer 6
13 gebt auch nicht eure Glieder der Sünde hin als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die lebendig geworden sind aus den Toten, und eure Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit!

Der Verwendungszweck

Eine Axt hat einen Verwendungszweck, und zwar Holz zu Spalten und Bäume um zu hauen. Der Zweck wird dabei durch die Eigenschaft der Axt vorgegeben, mit einer Axt zu nähen oder ein Loch zu graben ist eher schwierig. Die Axt ist also für grosses bestimmt, für etwas Wichtiges. Wird kein Holz Gespaltet, dann wird nicht gebaut und auch nicht geheizt.

Auch wir sind Berufen! Als Werkzeug Gottes sollen wir Bäume umtun und Holzspalten. Wir sollen unsere Gaben ausleben und nicht in der Garage verstauben.
Wir sollen unser Leben voll in den Dienst Gottes stellen, weil wir als Äxte Gottes für dies Bestimmt sind. Eine Axt, die lieber, graben will, würde Ihr Potenzial verwerfen und nie das erreichen, was Sie eigentlich erreichen könnte.

Soweit tönt dies ja einfach, doch eine Axt hat noch weitere Eigenschaften, auf welche ich hier eingehen möchte.

Der Stiel

Eine Axt ohne Stiel ist genauso sinnvoll, wie ein Briefbeschwerer als Schraubenzieher. Es taugt nur, als Last um etwas festzuhalten. Hat die Axt keinen Stiel, dann ist diese nicht für Ihren Zweck verwendbar.
Der Stiel ist dabei die Verbindung zwischen Arbeiter und Arbeitsgerät (Klinge).
Übertragen wir dies auf uns, so ist der Arbeiter, Gott und der Stiel der Vermittler zwischen uns und Gott also der Heilige Geist.
Wenn nun der Stiel der Axt nicht festsitzt, so wird die Klinge irgendwann locker und im schlimmstenfalls sogar Abfallen, dies geschieht meist während des Hackens, also in einer Situation wo die Axt eigentlich gerade in Verwendung ist.
Dieses Abfallen sollte hier nicht als Abfallen von Gott bezeichnet werden, sondern als Scheitern in unserem Auftrag.
Wir müssen die Verbindung zu Gott immer wieder suchen und Festigen, so, dass wir sicher auf dem Stiel sitzen. Pflegen wir diese Verbindung zu Gott nicht, so werden wir locker und laufen Gefahr den Halt zu verlieren. Die Axt kann dann zu Unfällen und Verletzungen führen, anstelle den Baum sicher umzuhauen.

Wir sehen, dass die Axt also eine sichere Verbindung zwischen Axt-Kopf und Arbeiter benötigt. Doch auch der Stiel selbst ist wichtig, je länger der Stiel, desto mehr Wucht kann man generieren und desto besser lässt sich die Axt verwenden. Lassen wir Gott, Jesus und dem Heiligen Geist mehr Raum in unserem Leben so sind wir mit mehr Wucht einsetzbar, unsere Auswirkung wird grösser.
Je weniger Platz wir Gott lassen, desto weniger Wucht wird er in unserem Leben haben.

Die stumpfe Axt

Eine Axt die Stumpf ist, kann immer noch verwendet werden, jedoch wird es umso anstrengender die Aufgabe auszuführen. Man braucht ungleich mehr Kraft und Schläge um einen Baum um zu hauen, als wenn die Axt gepflegt und scharf ist.
Sind wir Stumpf, so bedeutet dies nicht, dass Gott uns nicht einsetzt, doch wir bremsen uns unnötig aus. Gott hat die Kraft auch mit einer stumpfen Axt einen Baum um zu hauen. Doch er kann viel besser wirken, wenn wir scharf sind.

Doch wie werden wir überhaupt Stumpf und wie könnten wir uns wieder Schärfen?
Für das Stumpf werden gibt es mehrere Gründe

Der Erste ist unsachgemässer Gebrauch, schlägt man mit einer Axt in einen Felsen oder in Sand oder irgendwo hin, was nicht Holz ist, so wird die Axt schnell Stumpf, Sie wurde nicht für diese Sachen hergestellt.
Versuchen wir uns Unsachgemäss einzusetzen so werden wir Stumpf. Jede Sünde die wir begehen ist dabei solch ein Schlag in den Felsen.
Nun kann man sagen, aber Gott ist doch der Arbeiter, er hat also in den Felsen geschlagen, ich bin ja nur sein Werkzeug also unschuldig?
Doch hier fällt mein Vergleich mit der Realität kläglich zusammen, ein Bildliches Beispiel lässt sich nie vollkommen auf die Realität übertragen, deshalb ist es auch nur ein Beispiel.
Doch ich werde hier versuche einen Vergleich anzustellen, um auch dieses Problem Bildlich zu erklären.
Wir können als Spezielle lebendige Axt, selbst entscheiden, wer uns benutzen soll und können dabei den Stil auch in die Hand der Sünde geben und somit in den Felsen schlagen. Doch wie gesagt ist dieser Vergleich hier sicherlich nicht vollkommen.

Ein weiterer Grund, weshalb eine Axt Stumpf wird, ist, dass es einen Natürlichen Verschleiss gibt. Wird ein Werkzeug häufig eingesetzt, so hinterlässt dies Spuren. Hier ist das Stumpf werden sicherlich viel langsamer als, wenn wir gegen Felsen schlagen, doch er ist vorhanden. Es braucht also auch bei sachgemässem Gebrauch regelmässige Wartung.

Der letzte Grund für das Stumpf werden ist das Rosten. Rost entsteht, wenn eine Axt nur herumliegt und nie verwendet wird. Setzen wir unsere Gaben nicht ein so bildet sich langsam eine Rostschicht. Die Gaben sind nicht weg, doch Sie verkümmern und würde jemand die Axt finden so würde er nicht sehen, dass unter der Rostschicht immer noch eine scharfe Axt ist.

Egal was wir also machen, die Axt wird Stumpf und verliert Ihr Potenzial, ein grosses Dilemma. Nun könnte man sagen, da wir sowieso Stumpf werden, lehne ich mich zurück und ruhe mich aus. Doch was für einen Sinn hat eine Axt, die einfach nur herumliegt. Eine Axt ist vielmehr darauf ausgelegt, um verwendet zu werden. Es ist die Bestimmung der Axt Bäume um zu hauen. Eine rostige Axt muss sich nicht wundern, wenn keine Erfüllung, in Ihrem sein, zu finden ist.
Wir dürfen uns nicht wundern, dass wir Gottes wirken nicht erleben und wahrnehmen, wenn wir als rostige Axt in der Garage liegen.

Andere könnten sagen, weshalb soll ich Holz hacken? Auf Felsen zu schlagen ist viel witziger und tönt auch noch toller, zusätzlich gibt es noch lustige funken dabei. Es gibt viele solche Situationen, wo wir uns entscheiden müssen, wem wir unsere Axt in die Hand geben. Wollen wir in der Gemeinde mithelfen oder doch lieber im Sportverein. Wollen wir unser Leben der Arbeit verschreiben oder Gott?
Dies bedeutet nicht, dass wir nicht in einem Sportverein sein dürfen oder Arbeiten. Es bedeutet, wem wir die Kontrolle in unserem Leben geben. Lassen wir uns von Gott führen oder von der Welt. Lassen wir es zu, dass Gott uns in seiner Idee verwendet oder versuchen wir mit der Welt gegen Felsen zu schlagen.

Wollen wir Gottes wirken erleben, müssen wir uns auch von Ihm einsetzen lassen und nicht von der Welt, welche uns gegen Felsen schmettert?
Viele verschreiben sich komplett der Arbeit oder dem Hobby. Als Ausrede, wenn Gott Sie einsetzen will, kommt dann «Sorry, ich habe sonst schon sehr viel zu tun». Die Axt ist also in den falschen Händen, die Prioritäten falsch gesetzt und wir Stumpfen ab.

Die Wartungsarbeiten

Wir wissen nun, dass es keine Möglichkeit gibt, das Abstumpfen zu stoppen.
Wir sind keine Unzerstörbaren Superäxte. Doch es gibt Hoffnung!
Mein Grossvater hat Äxte die sind wahrscheinlich älter als ich, doch dank guter Pflege sind die immer noch voll einsetzbar und werden auch noch immer verwendet.
Diese Langlebigkeit kommt davon, weil er die Axt regelmässig wartet, die Axt wird geputzt und geschliffen. Die Hicke in der Klinge werden raus geschliffen und am Ende ist die Axt wieder scharf und voll einsatzbereit.
Bei uns werden diese Wartungsarbeiten von Jesus durchgeführt, er ist der welcher uns Schleifen und Polieren kann. Nach einem Langem Arbeitstag, mit vielen gefallenen Bäumen, will er uns wiederaufbauen und erquicken. Er möchte keine Axt verwenden welche Stumpf ist, er möchte unser volle Potenzial sehen. Je mehr wir uns von Jesus «Warten» lassen, desto effizienter kann Gott uns einsetzen und desto schärfer werden wir.

Die Axt dient uns also als Beispiel für unser Leben. Wollen wir unser volles Potenzial erreichen unsere Bestimmung ausleben und Gottes Handeln und Wirken erleben. So ist es nötig, dass wir die Beziehung mit Ihm aufrechterhalten, doch es ist auch nötig, dass wir uns regelmässig von Jesus Schleifen und Polieren lassen. Eine Axt kann sich nicht selbstständig Schleifen, wir können uns genauso wenig selbst aufbauen.

Doch Jesus ist der Erfinder, Schöpfer und selbst «Axt» werdende Gott. Er weiss was wir benötigen und was unser Potenzial ist. Er möchte uns nicht gegen Felsen hauen oder im Keller Vertauben lassen. Sondern er möchte uns, mit unserem vollem Potenzial einsetzen und dabei keine Abstriche machen.

Die Entscheidung, ob Jesus dies darf, liegt bei uns!
(1) Alle Bibelstellen nach Schlachter 2000
(Anmerkung) Die Axt deckt viele Aspekte des Christseins nicht ab, doch als grobes Bild wie wir von Gott verwendet werden wollen ist es ausreichend.