Für meine Bachelorarbeit, am tsc, habe ich mich intensiv mit dem Glauben im Leben Abrahams auseinandergesetzt.

Diese Arbeit möchte ich hier nun allen zugänglich machen, in der Hoffnung, dass möglichst viele, auch für ihr eigenes Glaubensleben etwas mitnehmen können.

Als Vorgeschmack findet man anbei eine kurze Zusammenfassung.

Zusammenfassung

„Abram glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit“ (Gen 15,6). Zu Recht nimmt das NT, wenn es um Abrahams Glaube geht, diesen Vers als Zentralstelle. Das Leben Abrahams zeigt sich als ein beständiges Glauben und ein Halten an die Verheissung Gottes. An die Verheissung, welche bei genauerer Betrachtung eine soteriologische Dimension erhält, indem sie auf Christus hinweist (Gal 3,16). Durch den Glauben wurde Abraham gerechtfertigt – nicht durch einen toten Glauben (Jak 2,26), sondern durch einen lebendigen und konkret fassbaren Glauben, der sich in all seinen Lebensbereichen gezeigt hat. Denn Abraham stand in seinem Glauben nicht einfach ausserhalb des Lebens, sondern er war Bewohner (wenn auch als Fremdling) dieser Welt. Als Mensch tritt Abraham den menschlichen Problemen entgegen. So kämpft er, um seinen Neffen Lot zu befreien, streitet sich mit Abimelech um einen Brunnen, wird ungeduldig, als es um die Erfüllung der Verheissung geht und muss sich anderen schwierigen Konflikten stellen. In all dem lässt sich in Abrahams Leben eine Glaubensentwicklung feststellen, welche von seiner Berufung an immer stärker wird, bis sie in der Bindung Isaaks ihren Höhepunkt erreicht. Dabei versagt Abraham zwar immer wieder, doch Gott bleibt treu und zeigt sich so im Glaubensweg Abrahams als der, welcher den Anfang und den Endpunkt des Glaubens darstellt. Abrahams Glaube steht nicht im luftleeren Raum, sondern er steht auf dem festen Fundament der Verheissung Gottes. Dies zeigt sich auch in der ntl. Sicht auf Abraham, wo er als Paradigma für den christlichen Glauben gebraucht wird. Es stellt sich heraus, dass der Glaube Abrahams derselbe ist, wie der Glaube der heutigen Christen. Es ist der Glaube auf Christus hin, der Anfang und Ziel der Abrahams-Verheissung ist. Es geht im Glauben Abrahams also nicht primär um Abraham selbst, sondern um den, der am Ende der Verheissung steht: um Christus. So ist Abrahams Leben auch heute noch Orientierungshilfe für das Leben des Christen. Er verlässt sich auf Gott, der stärker ist als der Tod und der seine Verheissungen erfüllen kann und wird, egal ob dies auch noch so unmöglich erscheint.