Gott segne dich!

Etwas, was immer wieder gewünscht wird, an den verschiedensten Orten und in den unterschiedlichsten Situationen.

Jeden Sonntag verabschieden wir uns mit einem Segen, wünschen Gottes Segen zum Geburtstag, segnen Ehen, Kinder, Kranke etc. Wir werden sogar zum Segnen unserer Feinde aufgefordert.

Dabei zieht sich Segen «fast» durch die ganze Bibel hindurchzieht. Begonnen mit Gen1,22, wo Gott seine Schöpfung segnet und endend mit 1Petrus 3,9 wo wir zum Segnen aufgefordert werden.

Oft ist Segen für uns aber eher ungreifbar. Wir reden viel davon, aber wissen wenig dazu, können ihn nicht so ganz fassen.

Heute will ich ein kleines Stück aus diesem grossen Kuchen des Segnens beleuchten, indem wir uns mit dem von Gott selbst befohlenem Segen, dem Aaronitischen Segen befassen. Wir lesen dazu 4. Mose 6,22-27

22Und der Herr redete zu Mose und sprach:
23Rede zu Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Kinder Israels segnen; sprecht zu ihnen:
24Der Herr segne dich und behüte dich!
25Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig!
26Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!
27Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israels legen, und ich will sie segnen.

4. Mose 6,22-27

Segensbefehl (22–23)

22Und der Herr redete zu Mose und sprach:
23Rede zu Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Kinder Israels segnen; sprecht zu ihnen:

Der ganze Aaronitische Segen ist sehr bewusst aufgebaut.

Er besteht im Hebräischen, aus insgesamt 3 Abschnitte, mit einer stufenweisen Erhöhung der Wortzahl, von 3 -5 -7 Wörtern. Am Anfang des Segens steht der Name Gottes und das Wort Segen (Brk) und am Ende das Wort Frieden (Schalom). Insgesamt wird der Namen JHWH dabei dreimal erwähnt. Von 15 Wörtern sind also drei für den Gottesnamen verwendet, obwohl eigentlich eine einmalige Erwähnung ausreichen würde. So sind es zwölf Segenswörter, für jeden Stamm Israel eins. Es stellt sich also heraus, dass dieser Segensspruch sehr bewusstbewusst formuliert wurde.

Was ist aber mit Segen gemeint?
Wenn wir durch die Bibel gehen, dann finden wir, dass alles Mögliche mit Segen verbunden wird.

Gott segnet die Schöpfung, Jakob segnet seine Söhne, in Abraham sollen alle Völker gesegnet werden auch die Ernte, das Land, die Herde wird gesegnet und sogar Feinde sollen gesegnet werden.

Ein Beispiel, wie viel Segen beinhaltet finden wir im wohl ausführlichsten Segen aus 5. Mose 28, dazu wollen wir uns nur den Einleitungvers dazu anschauen.

2Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchst:

Deuteronomium 28,2 (SLT)

Es fällt etwas Wichtiges auf, nämlich die 2.Person welche hier mehrmals verwendet wird. Gehen wir das ganze Kapitel 28 durch, sehen wir, dass alles Mögliche in den Segen eingeschlossen wird, aber am Ende geht es immer um den Menschen, der vom Segen profitiert (Dein, Dich etc.).

Der Fokus und das Ziel des Segens ist also der Mensch, das Ebenbild Gottes.

Man kann dabei drei Grundaussagen über Segen erwähnen.

  1. Segen muss von ausserhalb kommen, er muss empfangen werden (Er benötigt ein Demütiges empfangen).
  2. Der Segen dient immer dem Menschen als Ebenbild Gottes (Er ist exklusiv, gilt nicht der Sache oder Tieren, sondern am Ende immer dem Menschen)
  3. Segen ist nicht erzwingbar, er muss aus Gnade gegeben werden und kann, muss aber nicht an Bedingungen geknüpft sein. (Der Segen über der Schöpfung oder an Noah war generell ohne Bedingung, den Segen in 5Mose 28 jedoch an Bedingungen geknüpft.)

Möchte man Segen in einem Satz zusammenfassen, kann man ihn am besten als „Gnadenvolle Zuwendung Gottes“ umschreiben.

Wenn Gott segnet, wendet er sich darin, gnädig dem Menschen zu.

Darum kann auch nicht gesegnet werden, was Gott verflucht, oder verflucht werden, was Gott segnet. Denn sonst würde sich Gott selbst widersprechen. Das ist eine wichtige Beobachtung, denn wir können, definitionsgemäss gar nicht etwas Segen, was Gottes Zuwendung widersprechen würde. Dies erledigt auch viele Diskussionen, wenn es darum, wer oder was gesegnet werden darf. Es geht im Segen nicht um unsere Gefühle und Ansprüche, sondern darum, was Gottes Wille ist.

Gehen wir nun auf diese Verse ein, dann sehen wir, dass Segen von einer höheren Stelle an eine Niedrigere weitergegeben wird. (vgl. Hebr 7,7)

Gott redet zu Mose und Mose soll zu Aaron und seinen Söhnen (den Priestern) reden, diese sollen wiederum zum Volk reden. Das ist eine spannende Abfolge, denn Gott könnte auch direkt zu den Priestern reden. Doch damit weist der Segen hier auf etwas Wichtiges hin, nämlich dass der wahre vollkommene Segen nicht von den gerade «Segnenden» Priestern kommt. Es gibt noch einen Mittler dazwischen. In diesem Fall Mose, aber der priesterliche Segen wurde auch nach Moses Tod noch gesprochen und darum sehen wir hier eine viel weiter greifende Aussage. Wer ist nun dieser Mittler, der welcher den Segen «Autorisiert»?
Es muss jemand sein, der wie Mose ist, nur ewig/besser. Solch ein Mittler wird im 5.Mose 18,15 angekündigt.

Deuteronomium 18,15 (SLT)
15Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst du hören!

Jedes Mal, wenn die Priester den Segen sprechen, erinnern Sie daran, dass es noch einen Mittler gibt und dass Ihr Segen nur über diesen Mittler weitergeben kann.

Diese Tatsache hebt auch Hebräer 7 hervor, wo Melchisedek, der Hohepriester nicht nach Aarons Linie, sondern noch vor Aaron, als Segnender bezeichnet wird. Dieser Melchisedek, segnet Abraham, den «Urvater der Priester». Melchisedek wird so im Hebräer 7 direkt als Bild von Jesus Christus gedeutet. Als wahrer Mittler des Segens. Diese wird auch im Epheser 1,3 aufgenommen.

Epheser 1,3 (SLT)
3Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus,

Wir sehen also, dass der Segen am Ende auf Jesus Christus hinweist, in IHM allein ist Gottes Zuwendung vollkommen geworden.

Das müssen wir uns im Hinterkopf behalten, wenn auch wir einander segnen. Denn als Christen sind wir alle zu Priestern geworden und darum sind wir alle aufgefordert zu segnen, aber immer im vollen Bewusstsein, dass unserem Segnen auf DEN MITTLER, nämlich Jesus Christus, angewiesen ist.

Wenn wir uns also segnen, dann wünschen wir uns das Zuwenden Gottes, dies kann in bestimmten Dingen sein oder auch generell. Es ist eine Erinnerung daran, was Gott uns verheissen und zugesprochen hat. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Segen und SegNEN wichtig. Segen ist Zuwendung Gottes, segNen ist Erinnerung und Wunsch an diese Zuwendung in Christus. Wir wünschen uns Segen, weil Gott sich in seiner Gnade auch so verhält, SegNen ist damit eine spezielle Art der Fürbitte.

Wir wollen uns nun aber dem Inhalt des Segens zuwenden, um mehr darüber zu erfahren.

Erhaltende Zuwendung (24)

24Der Herr segne dich und behüte dich!

Als Erstes fällt hier auf, dass das Wort «Segen» wiederholt, wird, das Volk soll gesegnet werden, in dem man spricht «Der Herr segne dich». Warum diese Repetition?
Im Blick auf die vorherige Erkenntnis wird es klarer, was damit gemeint ist, denn anders umschrieben könnte man sagen. «Der Herr wende sich dir zu in seiner Gnade und behüte dich». Es ist also die Grundlage des Segenswunsches, dass sich Gott zuerst gnädig zuwenden muss.

Dieser Segen entfaltet sich in den weiteren Versen, bis er am Ende im Frieden/Schalom mündet.
Wahrer Segen führt in seiner Vollkommenheit zum ewigen Frieden. Doch dazwischen gibt es noch ein ganzes Leben.

Eine zweite Beobachtung ist, dass es um eine Persönlich Zusprache gehrt. «Segne dich» nicht «segne euch». Wo der Segen dem ganzen Volk kollektiv zugesprochen werden soll, gilt der Inhalt des Segens jedem Einzelnen ganz persönlich.

Gott wendet sich jedem Einzelnen individuell so wie er es benötigt zu. Gott sieht dich und deine persönlichen, vielleicht auch versteckten Lasten, Problemen und Zweifel und er will sich ganz nicht Kollektiv, sondern individuell darum kümmern. Dies sehen wir nicht nur im Segen, sondern auch in seinem Wort. Die Bibel haben wurde allen gegeben steht allen zur Verfügung, Gottes Wort gilt allen aber jeder muss es selber in sein Leben sprechen lassen. So sind wir bei Gott nicht einfach eine Nummer, sondern Gott will in jedes Leben ganz persönlich sprechen. Der Gott, der uns ja besser kennt als wir uns selbst.
Manchmal bedeutet diese Zuwendung Gottes auch eine Zuwendung als Chirurg, der Dinge in unserem Leben auch herausschneiden muss. Dann überführt uns sein Wort vielleicht in etwas und wir stehen vor der Entscheidung, wollen wir Gottes Segen auch darin entgegennehmen oder wollen wir ihn ignorieren, den Segen Ablehnen?

In der zweiten Bitte geht es nun um das Behüten oder auch Erhalten. Jesus nimmt diesen Segen im Johannes 17 auf, wenn er um das Bewahren der Jünger bittet.

Johannes 17,15 (SLT)
15Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt nimmst, sondern daß du sie bewahrst vor dem Bösen.

Jeder Einzelne ist in dieser Welt durchgehend auf Gottes Bewahrung angewiesen. Ohne sein generelles Bewahren, würde die Erde vergehen. Doch es gibt noch ein spezifisches Bewahren. In unserem Alltag in unserem Job, unserer Familie. Doch neben diesem materiellen Bewahren, gibt es noch ein viel wichtigeres Bewahren, die Bewahrung vor «DEM Bösen».

Das ist das Wunderbare am Glauben, dass wir uns nicht selbst bewahren müssen, sondern Gott Uns bewahren will, er ist unser guter Hirte, unser Hüter und Behüter. Wir sind nur Schafe, wenn wir das Bild von Psalm 23 aufnehmen wollen. Wir müssen, ja können, nicht selbst mit dem Bösen kämpfen, sondern wir müssen im Glauben unter den Schutz Gottes begeben. Gott ist es, der uns durch Tragen wird nicht nur in Materiellen und weltlichen Sachen, sondern vor allem auch in unserem geistlichen Leben, er ist es, der uns in unserem Glauben bewahren und erhalten kann.

Trotzdem lassen wir uns so schnell in dieser Welt verunsichern. Darum ist es so wichtig, uns diese Bewahrung immer wieder bewusst zu machen, zusprechen, wie es hier die Priester immer wieder tun.

Das können wir auch heute noch machen, wir können uns täglich an das Bewahren Gottes erinnern, zum Beispiel bevor man das Haus verlässt, diesen Segen der Familie zusprechen.

Gnädige Zuwendung (25) Evangelistisch

25Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig!

Was ist mit «Angesicht Leuchten» genau gemeint? Hier hilft es, sich das Gegenteil davon vorzustellen. Nämlich das Angesicht vor jemandem zu verbergen oder zu verdunkeln.

Das Angesicht leuchten lassen, bedeutet, nicht finster (Zornig, Griesgrämig), gegenüber jemandem zu sein, sondern freundlich. Jemanden Anzustrahlen. Gleichzeitig kommt aber auch hervor, dass Gott sein Angesicht nicht verbirgt, nicht fern ist.

Gehen wir im Alten Testament noch genauer diesem Leuchten nach, sehen wir, dass dies meistens mit «Retten und Leben» verbunden wird. Im Psalm 80 finden wir dies z. B. sehr ausführlich, wo dies gleich dreimal erwähnt wird. (Spr 16,15 König/Leben + Hiob 29,1-3 Leitung)

Psalm 80,4 (SLT)
4O Gott, stelle uns wieder her, und laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet!

Wenn Gott sein Angesicht über uns leuchten lässt, wendet er sich in seiner rettenden Gnade zu.

Dies ist in Jesus Christus vollständig erfüllt worden. Denn in Jesus Christus hat Gott sich selbst von Angesicht zu Angesicht in Gnade den Menschen zugewandt.

In Jesus Christus erkennen wir Gottes gnädige Zuwendung vollkommen, wie in 2. Korinther 4,6 steht.

2. Korinther 4,6 (SLT)
6Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.

Das leuchtende Angesicht Gottes führt uns zu einer immer grösseren Erkenntnis von Gott selbst. Dieses erkennen lässt aber auch unser eigenes Leben und Verhalten anders aussehen. Wenn Gottes Angesicht über uns Leuchtet, unser Herz erleuchtet, dann verändert dies auch unser eigenes Angesicht. Wir können nicht in Gottes Angesicht sein und gleichzeitig zornig und finster in die Welt leben.

In Jesus Christus hat Gott also sein Angesicht nicht verdunkelt, abgewendet von dieser Welt, ist sein Zorn nicht länger über uns. Sondern durch das Werk Christ am Kreuz leuchtet die Gnade Gottes in diese Welt.

Ja, unsere Sünde und Auflehnung gegen Gott ist so zerstörerisch, dass uns Gottes ewiges Gericht, sein ewiges Verfinstern, zustehen würde. Doch Jesus Christus hat genau diesen Zorn, der eigentlich dir und mit zustehen würde, getragen. Damit die Gnade Gottes unser Leben erfüllen kann.

Hast du diese Gnade bereits angenommen? Hast du Vergebung deiner Sünden empfangen und dein Herz vom Licht Gottes verändern lassen? Vielleicht denkst du, dass dein Herz zu finster, deine Sünde zu dunkel ist. Aber Gott kann auch deine Finsternis zu Licht machen, denn Licht ist immer stärker durchbricht immer die. Das einzige, was nötig ist dazu, ist dieses Geschenk im Glauben anzunehmen und Jesus Christus als Herrn und Retter auch dein Herz verändern zu lassen.

Dann musst auch du dich nicht mehr vor Gott fürchten, vor seinem gerechten Zorn.

Sondern er wird sich auch dir leuchtend zuwenden und dein Herzen immer wieder neu ausrichten.

Gottes leuchtendes Angesicht bedeutet Leben und Rettung, es ist wahre Gnade und das spricht dieser Segen hier aus.

Das führt uns zu einer echten Gottesbeziehung, eine Beziehung, die in Lob, Dank und Staunen über diesen gnädigen Gott führt.

Aber es gibt noch mehr in diesem Segen.

Friedens volle Zuwendung (26)

26Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!

Erneut wird hier das Angesicht Gottes erwähnt. Es geht um die persönliche Beziehung, die wir mit Gott haben können. Gott blickt uns an, senkt sein Blick nicht, wendet sich nicht ab. Diese Beziehung führt am Ende zum wahren und ewigen Frieden zum Schalom.

Schalom bedeutet dabei mehr als nur «Kein Krieg» zu haben, es bedeutet vollkommen, vollendet wiederhergestellt zu sein, wahre Ruhe in Gott zu haben. Das Ziel der Zuwendung Gottes ist also der endgültige, ewige Frieden.

In Epheser 2,14 sehen wir, dass dieser Frieden in Christus allein zu finden ist.

Epheser 2,14 (SLT)
14Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat,

Weil Jesus Christus uns in seiner Gnade erschienen ist, können wir wahren Frieden haben. Es geht hier also nicht einfach nur um weltlichen Frieden. Nein, viel mehr hat Jesus selbst uns eine wichtige Definition hinterlassen.

Johannes 16,33 (SLT)
33Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!

Es ist es spannend in welchem Kontext, Jesus diesen Vers sagt. Als er auf dem Weg zum Kreuz war. Etwas, was nicht gerade Friedens voll tönt, aber durch das Kreuz hat Jesus die Welt überwunden und nur dadurch können wir an diesem Frieden Anteil haben. Schon jetzt, aber dann in Ewigkeit.

Das führt uns aber auch in die Gegenwart hinein, denn Gottes Frieden wirkt sich auch in unserem Leben mit Gott aus. Ganz praktisch auch, in dem sein Frieden uns leitet.

Wenn wir im Frieden Gottes leben, dann ist ein Unfrieden in unserem Denken oder in unserem Umgang immer ein Prüfkriterium, dass etwas nicht stimmt, dass wir uns neu hinterfragen und ausrichten müssen. Denn Liebe und Frieden kann nicht getrennt werden. Darum ist es auch weise, wenn wir vor grossen Lebensentscheidungen stehen, zuallererst um Frieden im Gebet ringen. Das kann in seiner Berufung, Partnerschaft, Dienst oder auch Job mässig sein, in allen Bereichen wollen wir um Gottes Frieden auch in unseren Entscheidungen Bitten. Denn sein Friede ist besser als unser eigenes Begehren.

Was für ein Privileg, dass wir an diesem Frieden Anteil haben dürfen und dadurch aber auch geleitet werden können.

Zuwendender Name (27)

27Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israels legen, und ich will sie segnen.

Wir haben nun viel über den Inhalt des Segens gelernt, doch einen Befehl steht noch am Schluss.

Die Priester sollen so den Namen Gottes auf das Volk legen. Der Name Gottes auf jemanden zu legen bedeutet, seine Zugehörigkeit zu proklamieren. Jedem, auf dem Gottes Namen liegt, gehört zu Gott.

Wie in einer Ehe, wo der Familienname angenommen wird, damit öffentlich bekannt wird, dass diese nun zusammengehören. So ist es, auch wenn der Name Gottes auf uns liegt. Es ist eine Proklamation der Zugehörigkeit zu seiner Familie. Praktisch machen wir dies bei der Taufe, wo wir im Namen des Vaters, Sohns und Heiligen Geistes taufen und dies damit vor der Sichtbaren und unsichtbaren Welt Proklamieren.

Durch den Glauben und die daraus folgende Wiedergeburt sind wir Kinder Gottes geworden. Wir gehören ganz Gott, sind Erbe und Kinder seiner Familie und dadurch dürfen wir in seinem Reich mitwirken.

Es gibt einen Unterschied, zwischen unserer Stellung vor Gott und der Welt. Ist uns dieses Privileg bewusst?

In diesem Segen sehen wir also das Evangelium ganz praktisch. Wir sehen Gottes ultimative Zuwendung in Person zu uns.

In Christus ist Gottes Namen über uns ausgesprochen, in Christus wendet sich Gott behütend und gnädig zu, in ihm ist sein Angesicht leuchtend und freundlich zu uns, immer wieder neu.

Das ist auch der Grund, warum wir heute immer noch segnen können. Wie die Priester hier aufgefordert werden zu handeln «segnet das Volk» und Gott verspricht, dadurch selbst aktiv zu sein «ich will segnen».

So hat Gott sich auch heute dazu entschieden, uns in seinen Dienst einzuschliessen, zu verwenden jeden einzelnen als Individuum. Darum evangelisieren wir ja, darum Verkündigen wir sein Wort, weil er sich entschieden hat, so zu wirken. Gott benötigt uns nicht, aber wer will uns in seiner gnadenvollen Zuwendung verwenden, weil wir in seinem Segen Anteil an seinem Reich haben.
Wenn wir einander segnen, dann nehmen wir also diesen Auftrag Gottes wahr als Zeugnis und Erinnerung seiner Zuwendung, welche am Ende der Zeit vollständig erfüllt sein wird. Wie in der Offenbarung so genial steht.

Offenbarung 22,4 (SLT)
4und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein.

Am Ende braucht es keinen Segen mehr, dann ist sein Angesicht und seinen Namen ewig auf uns gelegt. Dann müssen wir uns nicht mehr den Segen wünschen, weil er vollkommen erfüllt ist. Wenn sein Angesicht ewiglich über uns leuchtet und seinen Namen fest auf uns Gelegt sein wird.

In und durch Jesus Christus unserem wahren Segen.

Amen

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