Und das sei für euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt, in der Krippe liegend.
Lukas 2,12 (SLT)
Was für eine komische Aussage, welche wir hier in der Weihnachtsgeschichte sehen. Eine Aussage, welche uns gerne im ganzen Drum und Dran und in der Weihnachtsgeschichte untergeht.
Wie schnell richtet sich unser Blick zu den nächsten Versen zum Verlauf der weiteren Ereignisse, wir hasten über diese kleine aber doch sehr bedeutende Aussage. Denn wir kennen die Weihnachtsgeschichte schon lange, was sollen wir hier noch entdecken?
Doch was geschieht hier genau?
Die Engel überbringen den Hirten eine sehr unerwartete Nachricht.
Nachdem der ganze Engelschor die Herrlichkeit Gottes, in Form eines himmlischen Spektakels, auf Erden offenbart hatte.
Reden die Engel nun zu den Hirten, sie verkünden grosse Freude, denn Retter der Welt, der lang ersehnte Messias ist endlich geboren.
Was für ein weltbewegendes Ereignis.
Doch nun bleibt es nicht nur bei der Verkündigung dieser herrlichen Tatsache, sondern die Engel geben den Hirten auch ein Zeichen, eine sichtbare Bestätigung davon.
Was würden wir hier wohl erwarten? Wahrscheinlich, dass Berge versetzt werden, augenblicklich das Römische Reich verschwindet oder Weltfrieden ausbricht. Doch das Zeichen ist etwas ganz anderes.
„Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt, in der Krippe liegend.“
Das also soll dieses Zeichen sein?
Der Messias, der Retter, wird geboren und das Zeichen soll ein Kind in Windeln sein, in einer erbärmlichen Krippe?
Aber wenn wir die Aussage des Engels mit den Verheissungen des Alten Testament vergleichen, sehen wir, wie grossartig und wunderbar dieser so unscheinbare Hinweis ist.
Denn der Engel bezieht sich hier direkt auf eine, ca. 700 Jahre vorher gegebene, Verheissung in Jesaja 7,14.
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben.
Jesaja 7,14 (SLT)
Gott selbst wird ein Zeichen geben und dieses Zeichen ist ein Kind, ein Sohn, geboren von einer Jungfrau. Ein Kind mit einer speziellen Namensbedeutung, denn Immanuel bedeutet „Gott mit uns“.
Genau dieses Zeichen ist in Raum und Zeit, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend, endlich da.
Das lange Warten hat ein Ende, Gottes Wort hat sich erfüllt. Gott ist mitten unter uns!
Doch wir sehen noch viel mehr in dieser kleinen Aussage.
Das Kind ist in Windeln gewickelt.
Windeln, mit dem verbindet man wohl eher nicht den König der Könige, den ewigen herrlichen Gott, der nichts benötigt. Man müsste doch eher meinen, dass in solch einem Bericht, das doch eher nicht so appetitliche Detail ausgeblendet wird.
Jedoch gehören gerade die Windeln sehr bewusst zu diesem Zeichen.
Denn Gott selbst ist in Jesus Christus, wirklich und vollkommen, Mensch geworden. Ein wahrhaftiger Mensch, der keine Abkürzungen genommen, keine Privilegien in Anspruch genommen und keinen Bonus erhalten hat.
Hier in der Krippe ist Gott wirklich vollkommen Mensch geworden, hier ist er nicht nur mit uns, sondern einer von uns, geworden. So, dass er Windeln benötigte.
Ja, die Windeln sind ein wichtiges Zeichen dafür, dass Jesus Christus wirklich Mensch geworden ist. Nicht nur etwas vorgespielt hat. Selbst in seiner Geburt hat sich Jesus Christus nichts herausgenommen und damit bewiesen, dass er wirklich und vollständig mit uns mitleiden kann.
Gott ist sich nicht zu schade gewesen, in seiner Liebe bis ans Äusserste zu gehen.
Da in der Krippe liegt also der verheissene Retter, er ist das Zeichen von Gottes Zuwendung an die Menschen. Eine Zuwendung, welche ihn unbegreiflich viel gekostet hat.
Was für eine unbegreifliche Liebe muss dies sein, dass Jesus Christus dies auf sich nimmt, für dich und mich.
Das ist Weihnachten, ein Ereignis von unvorstellbarer Bedeutung. Ein Ereignis, welches wir nie ganz fassen können, aber alles für uns bedeutet.
Denn da, in dieser unscheinbaren Krippe, liegt er, der Schöpfer von Himmel und Erde.
Nicht fern, sondern ganz nah, fassbar und erfahrbar.
Wie in einem Bekannten Weihnachtslied gesungen wird.
„Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben„
Auf diesen Jesus Christus wird in der Adventszeit ganz besonders erinnert. Der Jesus Christus, welcher nicht wie einen Raub an seinen göttlichen Privilegien festhielt.
Sondern wegen unserer Sünde, Mensch wurde, Windeln trug und am Ende ans Kreuz ging.
Das ist auch heute noch für uns ein Zeichen, das Zeichen, dass es immer noch Hoffnung gibt in dieser Welt.
Weil Jesus Christus selbst in die Welt gekommen ist, noch nicht als Richter, sondern als Retter.
Wie im Philipper 2,6-11 so gewaltig steht.
6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;
7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen;
8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.
9 Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist,
10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
11 und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Philipper 2,6–11 (SLT)
Mit diesen gewaltigen Versen möchte ich allen eine ermutigende Adventszeit wünschen.
Weil das Zeichen wirklich erfüllt ist, die Krippe und die Windel war nicht leer, aber das Grab am Ende.
Ja, unser Erlöser ist gekommen und er lebt!
Kennst du Ihn schon?