Einleitung[1]

Ich will mit einer Frage starten.

Wenn Ihr nur noch eine Nachricht schreiben könntet vor eurem Tod, was würdet Ihr schreiben?

Die meisten werden wahrscheinlich etwas möglichst Relevantes für die Nachwelt schreiben, etwas, was für Sie von höchster Wichtigkeit ist.

So ist es auch im heutigen Text, es ist die letzte Nachricht von Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus.

Paulus sitzt dabei in einem römischen Gefängnis und rechnet mit seiner baldigen Hinrichtung.

Was Paulus hier an Timotheus, einen Jungen Gemeindeleiter mitgeben will, ist also von höchster Wichtigkeit. Es geht darum, was das allerwichtigste für den Dienst von Timotheus ist.

Es ist eine Botschaft von höchster Relevanz auch für uns.

Darum wollen wir den Abschnitt gerade lesen.

4,1 Daher ermahne ich dich ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen:
2 Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!
3 Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben;
4 Sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.
5 du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!
6 Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.
7 ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.
8 Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.

2. Timotheus 4,1-8

Ermahnung (Vers 1)

Daher ermahne ich dich ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen:

2. Timotheus 4,1

Paulus beginnt seine letzte Aufforderung mit deutlichen und klaren Worten. Ja, er beschwört Timotheus förmlich.

Das, was er jetzt sagen wird, ist so wichtig, dass er sogar Gott, Vater und Sohn als Zeugen anruft.

Dabei knüpft Paulus direkt an die vorherigen Verse im 2Timotheus 3,16-17 an.

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.

2. Timotheus 3,16-17

Weil die ganze Schrift von Gott ist und nützlich ist und dadurch der Mensch, Gott zubereitet wird. Darum soll Timotheus alles daransetzen, diese Aufforderungen wahrzunehmen.

Denn es geht um nichts weniger als die Ewigkeit!

Paulus eröffnet den Blick in den Himmel auf Jesus Christus der bei seinem zweiten Kommen, Gericht üben wird und sein Reich vollständig einsetzt.

Dieses Gericht wird über den Lebenden und den Toten sein, es ist ein Gericht, welchem nicht entflohen werden kann. Auch nicht die Kriegsverbrecher oder Vergewaltiger, aber auch nicht die welche sich im Verborgenen gegen Gott stellen. Jeder wird ins Gericht kommen.

Vielleicht macht uns diese Tatsache Angst, dass es ein Gericht gibt. Doch für die, welche zu Jesus Christus gehören, hat das Gericht eine andere Dimension. Wie wir in Johannes 5,24 lesen.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.

Johannes 5,24

Für uns ist das Gericht nicht mehr Verurteilung, sondern endgültiger Freispruch. Denn Jesus Christus steht selbst, mit seiner Gerechtigkeit für uns ein. Und wenn seine Gerechtigkeit beurteilt wird, dann bedeutet dies nicht mehr Verurteilung, sondern Freispruch von allem.

Für uns ist das Gericht nicht mehr Verurteilung, sondern endgültiger Freispruch.

Darum ist für uns, das Gericht Gottes etwas Positives, ja wir dürfen auf das Gericht Gottes sogar hoffen und warten.
Doch das Gericht wird, für die Aussenstehenden, nicht harmlos sein.

Die Ermahnung Paulus ist so dringend und ernstlich. Weil die Tatsache, dass Jesus Christus wiederkommen wird, auch das Ende der Gnadenzeit bedeutet.

So darf auch in unserer Verkündigung das Gericht Gottes nicht verharmlost werden, es wird einmal ein zu spät geben!

Darum wollen wir wie Timotheus die Wiederkunft ernst nehmen und den Auftrag wahrnehmen, den wir erhalten haben und ihn ernstlich bis zur Letzten Sekunde ausführen.

Um diesen Auftrag geht es nun im Vers 2.

Der Auftrag (Vers 2)

Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!

2. Timotheus 4,2

Das ist also das wichtigste Anliegen von Paulus.

Die Verkündigung des Worts.

Dabei soll nicht irgendwas verkündet werden, nicht Politik, nicht eigene Vorstellungen, nicht die Tagesnews oder Erlebnisse, sondern das Wort Gottes, welches vorhin im 2.Timotheus 3,16 erwähnt wird.

Was mein Paulus hier aber mit „Verkündigen“?

Er verwendet hier ein Wort, welches auch für „Herolds Dienst“ benutzt wird. Also für jemanden, der die Worte des Königs verkündet. Timotheus soll also Botschafter Gottes sein und damit steht er in einer Verantwortung, aber auch in einer Autoritätsstellung.

Dabei mach Paulus in seinen Briefen immer wieder klar, was diese Verkündigung ausmacht. Wie wir in 2. Korinther 4,5 z. B. lesen.

Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus, daß er der Herr ist, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen.

2. Korinther 4,5

Verkündigung verkündet nicht sich selbst, sondern Jesus Christus.

Verkündigung des Worts beginnt also bei Jesus Christus, denn die ganze Schrift zeugt von ihm. Er muss das Zentrum der Verkündigung sein. Es geht in der Predigt immer zuerst um Jesus Christus. WAS ER GETAN HAT, TUT und TUN WIRD, es geht um die Erkenntnis von all dem Guten, was Gottes macht. Daraus folgt dann WAS DIES MIT UNS MACHT, denn ein Leben mit Gott verändert uns. Es geht also um das GETAN und nicht um das TUN.

Die Verkündigung des geschriebenen Worts hat immer das lebendige Wort (Jesus Christus) im Fokus, denn es ist seine Botschaft, die wir als Herolde verkünden sollen!

Die Verkündigung des geschriebenen Worts hat immer das lebendige Wort (Jesus Christus) im Fokus!

Die Verkündigung des Worts ist dabei so wichtig, weil nur daraus wahrer Glauben kommen kann.

Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.

Römer 10,17

Darum soll Timotheus das Wort verkünden, ob es ihm gerade gelegen oder ungelegen ist. Ob es im gerade passt oder gerade nicht. Ob die Zeit gerade gutsteht oder nicht.

Heute ist in Europa die Zeit nicht mehr so passen. Das Wort Gottes wird verpönt und abgelehnt und trotzdem gilt unser Auftrag genau gleich.
Das Wort muss verkündet werden!

Nun richtet sich diese Aufforderung an Timotheus, einen Gemeindeleiter und Prediger. Aber auch, für die welche nicht im Vollzeitlichem Dienst stehen, gilt diese Aufforderung. Denn wir sind dort, wo wir sind, Verkündiger, Herolde Gottes. In der Familie, in der Sonntagsschule, Jungschar, Jugi oder beim Seniorentreff überall gilt es das Wort Gottes zu verkünden.

Dieses unablässige Verkünden ist nur möglich, weil es nicht unsere eigene Botschaft ist, sondern Gottes Wort. Etwas, was unabhängig von unserer Gemütslage und Umständen ist. Wir sind Botschafter in dieser dunklen Welt. Wir haben ein Licht zu verkünden, dass nicht ausgelöscht werden kann, dies wollen wir wahrnehmen.

Verkünden ist nur möglich, weil es nicht unsere eigene Botschaft ist, sondern Gottes Wort.

Ja, auch wenn wir beim Verkündigen mit allerlei Anfechtungen konfrontiert sind, muss das Wort verkündet werden. Denn Gottes Wort vergeht nie.

Timotheus, soll das Wort in Langmut und Belehrung verkünden. Dabei ist Langmut oder auch Geduld hier auf Timotheus selbst gerichtet (Nicht langmütig mit dem Zuhören). Timotheus soll das Wort geduldig, mit langem Atem verkünden, nicht nur einmal, sondern immer wieder.

Spannend ist dabei die Aussage „mit aller Belehrung“. Heute wird oft, Erkenntnis über Gott in der Musik, in der spirituellen Erfahrung oder in den eigenen Gefühlen gesucht. Aber Paulus sagt klar, dass die Verkündigung in der Belehrung geschehen soll. Das Wort soll uns also in der Lehre begegnen und darum ist die Predigt so zentral. Weil nur in der Lehre, das Wort richtig vermittelt werden kann. Denn ohne Gottes Wort wüsten wir gar nichts über die Erlösung und über Gottes Heilsplan.

Es ist so wichtig für uns, dass wir nicht beginnen, die Lehre aus dem Wort Gottes durch andere Dinge zu ersetzen.

Nicht mein Gefühl, nicht meine Erfahrung, nicht meine Vorstellungen, Tradition oder Weltanschauungen sagen, wer Gott ist, sondern allein sein Wort, wo er sich uns offenbart hat.

Denn sonst versuchen wir uns unseren Gott selbst zu bauen, „Wer Gott ist, bestimme ich“. Aber solch eine Theologie kann vielleicht gute Gefühle auslösen, aber niemanden Verändern und Retten, es hat kein Fundament.

Diese Gefahr von falschen Lehren war Paulus sehr bewusst und darum fügt er nun auch klare Gründen an, warum das Wort geduldig und immer wieder auch zu unpassenden Zeiten verkündet werden muss.

Der Grund des Auftrags (Vers 3-5)

3 Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben;
4 sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.
5 Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!

2. Timotheus 4,3-5

Paulus macht nun einen Blick auf die nahe Zukunft. Es wird eine Zeit kommen, ja sie ist bereits angebrochen. Wo die gesunde oder auch heilsame Lehre nicht mehr gehört werden will.

Was aber ist «gesunde Lehre» genau? Paulus definiert dies im 1 Timotheus 1,3-6

Ich habe dich ja bei meiner Abreise nach Mazedonien ermahnt, in Ephesus zu bleiben, daß du gewissen Leuten gebietest, keine fremden Lehren zu verbreiten
und sich auch nicht mit Legenden und endlosen Geschlechtsregistern zu beschäftigen, die mehr Streitfragen hervorbringen als göttliche Erbauung im Glauben;
das Endziel des Gebotes aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.
Davon sind einige abgeirrt und haben sich unnützem Geschwätz zugewandt;

1 Timotheus 1,3-6.

Gesunde Lehre beschäftigt sich nicht mit Legenden oder heute würde man wohl «Alternative-Fakten» sagen. Sondern führt und weist zum Glauben und der Liebe, welche in Jesus Christus zu finden ist. Damit ist gesunde Lehre aber auch an den Früchten zu erkennen. Ich habe dazu ein paar Gegenüberstellungen.

  • Gesunde Lehre, lehrt Gnade, ungesunde Gesetzlichkeit.
  • Sie führt zu Christi Gerechtigkeit, ungesunde zu seiner eigenen Gerechtigkeit.
  • Sie führt zur Freiheit, ungesunde zur Gefangenschaft.
  • Sie führt zur Liebe und Annahme, ungesunde zum Hass und Abgrenzung.
  • Sie führt zur Reife im Glauben, ungesunde zur Verkümmerung.
  • Sie führt zum Willen Gottes, ungesunde zum eigenen Willen.
  • Sie kommt aus dem Wort, ungesunde kommt aus menschlichen Gedanken.
  • Sie verändert und überführt uns, ungesunde bestätigt uns in unserer Sünde

Gesunde Lehre ist Evangeliums Lehre!
Mit diesen Punkten können wir gesunde von ungesunder Lehre unterscheiden und das ist heute wichtiger denn je. Denn an den Früchten werden wir Sie erkennen.

Darum müssen auch wir uns immer wieder hinterfragen. Worauf zeigt unsere Verkündigung, von wo aus ist sie genährt?

Vielen Menschen passt die christliche Lehre nicht, sie ist zu exklusiv, zu anstossend oder zu einfach. Sie ist nicht einfach nur angenehm, denn sie spricht von Verantwortung und ewiger Konsequenzen und das stösst an.

Darum werden viel, Wort wörtlich, Lehrer anhäufen, welche nach ihren Vorstellungen predigen. Die nur dies verkünden, was Sie hören wollen, die Ohren kitzeln, aber keine harte Kost liefern.

«Du bist gut», «Gott wird niemanden verurteilen», «Du hast Wohlstand verdient», «Gott muss deine Wünsche erfüllen».
Wir alle kennen es wohl, dass wir lieber Dinge hören wollen, die unserer Meinung auch entsprechen und bestätigt. Mit YouTube ist dies noch viel einfacher geworden. Man findet immer jemanden, der gleichen Meinung ist egal, was, selbst die abstruseste Meinung kann man sich auf YouTube bestätigen lassen.

Gottes Wort bestätigt uns nicht vorbehaltlos! Sondern es leitet und verändert uns.

Aber Gottes Wort bestätigt uns nicht vorbehaltlos! Sondern es leitet und verändert uns und das ist nicht immer angenehm, aber es ist «Gesund» und «Heilsam» es führt zum Wachstum und zur Heiligung. Denn einen Arzt, der einem Todkranken, anstelle eines Medikaments sagt, dass alles gut ist, hilft nichts.

Mit was für einer Haltung kommst du in den Gottesdienst? Willst du in deiner Meinung gestärkt und bestätigt werden, ein paar schöne Worte hören oder willst du dich vom heilsamen Wort Gottes verändern und herausfordern lassen? Willst du Gott mehr gehorchen als deinen eigenen Überzeugungen?

Darum soll Timotheus nüchtern in seinem Dienst bleiben. Er soll nicht sein Verstand mit Legenden und Geschwätz vernebeln.

Er soll seinen Dienst vollständig ausführen, zu dem er berufen worden ist.

Paulus vollzieht hier eine Stabsübergabe.
Das Wort Gottes muss auch in der nächsten Generation verkündet werden.
Im Reich Gottes ist jeder wichtig, aber auch niemand unersetzlich, selbst der grosse Apostel Paulus nicht.

Im Reich Gottes ist jeder wichtig, aber niemand unersetzlich, selbst der grosse Apostel Paulus nicht.

Gottes Auftrag endet nicht mit dem Ableben grosser Männer, sondern jede Generation muss wieder neu das Wort verkünden.
Jede Generation ist wieder neu damit konfrontiert, den Auftrag zu erfüllen. Darum ist es so wichtig, in die nächste Generation zu investieren. Im Gebet, im Mentoring oder einfach in der Begleitung, aber auch im praktischen Zutrauen von Aufgaben.

Es gibt heute viel zu viele christliche Werke und Jöblis, die an einzelnen Personen hängen und so auch mit dem Ausscheiden dieser Personen aufhören. Doch der Auftrag Gottes ist ein Generationenprojekt.

Nicht einzelne Person, sondern das Reich Gottes soll im Blick stehen. Denn im Reich Gottes gibt es nur eine unersetzbare Person, nämlich Jesus Christus, dies weiss Paulus, darum kann er seinen Auftrag weitergeben.

Einen Auftrag, der NIE vergebens ist, sondern eine grosse Belohnung hat, wie in den letzten Versen zu finden ist.

Die Belohnung (Vers 6-8)

6 Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.
7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.
8 Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.

2. Timotheus 4,6-8

Paulus macht noch einmal deutlich, dass es für ihn dem Ende zugeht. Er hat den guten Kampf gekämpft, den Kampf, zu dem er auch Timotheus herausgefordert hat. Die Verkündigung von Paulus hat zuerst in seinem eigenen Leben gewirkt.

Er bezeichnet sich dabei als Trankopfer, er wird bald ganz ausgelehrt sein. Es ist eine schöne Beschreibung von unserem christlichen Leben. Jeden Tag wollen wir ein wenig mehr von uns Gott geben, bis wir ganz bei ihm sein dürfen.

Paulus redet dabei vom Aufbruch, er sieht voller Hoffnung in die Zukunft. Er weiss, dass er nur auf der Durchreise, ja ein Fremdling in dieser Welt ist. Doch nun soll sein Zelt hier abgebaut werden und eine herrliche Stätte bei Gott wartet auf Ihn. Der Tod ist für, die, welche zu Gott gehören, nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas viel Herrlicherem. Auf uns wartet nicht das Gericht, sondern das ewige Leben.

Dabei spricht Paulus hier von einem Siegeskranz, denn auf ihn wartet.

Für uns kann diese Aussage ein wenig irritierend sein. Redet Paulus hier nicht von einer Werkgerechtigkeit, einem Verdienst, denn man sich erarbeiten muss?

Kann eine Belohnung unser Ansporn für unser Leben mit Gott sein?

Doch Gott hat keine Hemmungen, von einer Belohnung zu sprechen. Denn es ist eine unverdiente Belohnung, eine Belohnung, welche er uns in seiner Gnade bereitstellt. Nicht wir haben es verdient, sondern Gott legt diese bereit.

Was ist diese Siegeskrone aber genau?

Im Jakobus 1,12 finden wir eine genauere Beschreibung.

Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben.

Jakobus 1,12

Die Siegeskrone der Gerechtigkeit ist also das ewige Leben bei Gott in seiner Herrlichkeit, dort wo kein Leid und Schmerz mehr sein wird. Dort, wo wir am Ziel angekommen sein werden.

Dort wird Jesus Christus, der Richter der Lebenden und den Toten stehen.
Für die welche ihn Lieben wird er nicht mit dem Urteil, sondern mit der Belohnung warten. Die Siegeskrone des ewigen Lebens.

Ja, auch für dich will Gott eine Siegeskrone bereitlegen und vielleicht hast du dieses Gnadengeschenk von Jesus Christus noch nicht angenommen. Vielleicht lebst du immer noch in Auflehnung fern von ihm. Vielleicht wartet auf dich immer noch die gerechte Verurteilung am Ende. Dann will ich dich hier fragen, was hindert dich noch daran, dieses Gnadenangebot anzunehmen?  Was hindert dich daran, die Belohnung, welche Jesus Christus für dich am Kreuz errungen hat, anzunehmen?

Es ist so schön zu sehen, dass unsere ganze Mühe als Christ auf diesem Erden nicht vergeblich ist, sondern das Leben mit Gott lohnt sich bis in alle Ewigkeit.

Das Leben mit Gott lohnt sich bis in alle Ewigkeit!

Darum lohnt es sich, Gottes Wort zu verkünden, auch wenn es unangenehm, gar unpassend ist

Denn unsere Belohnung hängt nicht von unserer Gerechtigkeit, sondern von der Gerechtigkeit Christi ab.

Das hebt Paulus hier hervor, denn er ist ja noch nicht gestorben. Die grösste Prüfung, das Martyrium, steht noch bevor. Und doch kann er sich 100 % sicher sein, dass er bestehen wird, dass er den Kampf siegreich vollenden wird.
Das ist Heilsgewissheit, weil der Glaube uns trägt und nicht wir den Glauben. Weil Christus, die seinen bewahren wird, darum können wir feststehen. Denn wenn unser Fundament Christus ist, dann werden wir nicht wanken.

Ich habe den HERRN allezeit vor Augen;
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.

Psalm 16,8

Amen


[1] Diese Predigt kann nachgehört werden auf https://www.youtube.com/watch?v=GQ-H6Uwz1qs