Seit dem 1.1.2017 online – bereits von vielen benutzt: Die neue App „Bible Energy“ vom Bibellesebund!

In meinem Jahresrückblick habe ich kurz auf das neue App „Bible Energy“ hingewiesen. Jetzt ist sie endlich da und ich bin absolut begeistert! Der ganze Einsatz – die Programmierung eines Redaktions-Systems und die redaktionellen Arbeiten – hat sich gelohnt! Die App umfasst jeweils einen kurzen Bibeltext, einen Link zum jeweiligen Kontext und einen kurzen Tages-Impuls. Im März kommt dann ein weiteres Feature hinzu, ich verrate nur soviel: Es wird akustisch! Mehr Infos zum App auf der Seite vom Bibellesebund.

Ein Blick in die App

Zuerst ein kurzer Einblick in die App. Dabei versuche ich einerseits zu erklären, wie diese App aufgebaut ist, anderseits schreibe ich auch darüber, was mich an dieser App konkret fasziniert.

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Der Tagesimpuls vom 9. Januar 2017

Ein kurzer Intro-Text zeigt dem Leser an, wo er im Bibeltext gelandet ist. Dieser lautete heute:

Jesus wirkt Wunder –
nur in seiner Heimatstadt Nazaret plant er keine,

weil die Leute ihm gegenüber skeptisch sind.

Jeden Tag gibt es einen kurzen Bibeltext (einen bis maximal drei Verse) und dazu einen kurzen Tagesimpuls zu lesen. Heute ging es um den Text aus Lukas 4,22-30 (beim Klick auf den Bibelvers öffnet sich der entsprechende Abschnitt gleich auf der Webseite der deutschen Bibelgesellschaft und der Text wird grau markiert). So hat der Leser auch gleich den Kontext vor Augen.

Alle spendeten seiner Rede Beifall und staunten über die Botschaft von Gottes rettender Gnade. Aber sie wunderten sich, so etwas aus seinem Mund zu hören, und sagten zueinander: »Ist das nicht der Sohn Josefs?« Da sagte Jesus zu ihnen: »Sicher werdet ihr mir jetzt mit dem Sprichwort kommen: ‚Arzt, hilf dir selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Vaterstadt! Aber ich versichere euch: Kein Prophet gilt etwas in seiner Heimat. Ja, ich muss euch noch mehr sagen: Zur Zeit des Propheten Elija lebten viele Witwen in Israel, damals, als es dreieinhalb Jahre lang nicht regnete und im ganzen Land große Hungersnot herrschte. Trotzdem wurde Elija zu keiner von ihnen geschickt, sondern zu einer Witwe in Sarepta im Gebiet von Sidon. Und zur Zeit des Propheten Elischa gab es viele Aussätzige in Israel; aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.« Als die Menschen in der Synagoge das hörten, wurden sie wütend. Sie sprangen auf und trieben Jesus aus der Stadt hinaus, bis an den Rand des Berges, auf dem Nazaret liegt. Dort wollten sie ihn hinunterstürzen. Aber Jesus ging mitten durch die Menge hindurch und zog weiter.

Der Impuls dazu geschrieben von Katharina Haubold vom Bibellesebund in Deutschland:

Wieso stößt Jesus immer wieder Leute vor den Kopf? Und warum meistens die religiösen Insider? Jesus gibt nichts auf Jubel und Applaus, ihm geht es um seine Botschaft. Immer wieder frage ich mich, was er zu mir als „religiöser Insiderin“ sagen würde!? Mir ist mein frommer Kuschelklub oft lieber, als die Gesellschaft mit denen, die vermeintlich nicht dazugehören. Ich möchte Jesus bei mir wirken sehen. Und in meiner Gemeinde. Und meinetwegen auch bei denen, die mir nicht so sympathisch sind – vorausgesetzt, das schränkt meine Bequemlichkeit nicht sonderlich ein. Deshalb spüre ich Jesus immer wieder „in my face“. // Was, wenn Jesus bei dir nichts tut, aber bei denen, die du nicht leiden kannst?

Motivierender Austausch

Doch das ist längst nicht alles, was die App zu bieten hat. Als registrierter Benutzer kann man beim Austausch in einer WhatsApp-Gruppe teilnehmen. Der Austausch findet jeweils über den Tagestext und den Impuls statt. Ich bin fasziniert davon, wie viele gute Gedanken da einfliessen. Darunter finden sich Aspekte zur Auslegung, persönliche Gedanken und Erlebnisse und persönliche Fragen.

Gerade heute hat mich der Austausch positiv motiviert. Einige Auszüge daraus. Als erster schrieb unser Frühaufsteher Daniel um 5:23 Uhr:

Das frage ich mich auch oft: wie komme ich in meinem gefüllten Alltag mit Beruf und Familie wirklich zu den „unbequemen“ Menschen, die die Botschaft Jesus wirklich benötigen? In meinem Umfeld ist meine christliche Position bekannt, es finden oft „gute, klare“ Gespräche statt, doch reicht das Jesus? Geht es nicht darum, dort zu dienen und hinzugehen, wo es schmerzt? Aber wo ist das? Das Buch Unfertig von Boppi hat mich extrem herausgefordert, doch habe ich noch keine befriedigende Antwort darauf, stets den Willen Gottes vor Augen zu haben (was, wie, wo würde jetzt Gott…) – weg vom Kuschel-Christsein in meinem Alltag, in der Gemeinde. Zum Schluss: mich fasziniert V.30, als Jesus einfach durch sie wegging… unserer dreieinige Gott kann alles – auch in meinem Leben – das will ich viel tiefer glauben!!!

Tabea schrieb dazu:

Den Punkt, dass wir nicht immer nur in unseren Schneckenhäusern bleiben können, sondern gerade zu denen, welche wir am meisten fürchten, finde ich sehr wichtig. Klar ist es einfacher mit Christen zu reden und befreundet zu sein, aber viel wichtiger ist es, dass wir die Herzen derer erreichen, welche noch nicht erreicht worden sind. Nicht?

Doch es blieb nicht bei der Frage allein. Sie fügte auch gleich ein persönliches Erlebnis an:

Nach der Matur bin ich in einen neuen Freundeskreis gekommen. Schnell merkte ich, dass es alles kaputte, einsame Seelen sind. Jeder einzelne dieser Jugendlichen hat schlimmes durchgemacht und jetzt betrinken sie sich jedes Mal, wenn sie sich wieder sehen. Es ist bis jetzt nicht einfach authentisch zu bleiben. Sie wissen aber, dass ich Christ bin. Vor ein paar Tagen hat sich einer der Jugendlichen bei mir gemeldet und gesagt ich wäre seine beste Freundin, weil ich die einzige sei, die ehrlich sei und ihn so annehme wie er ist. Für mich war er bisher der schwierigste, weil er das Astberger Syndrom hat. Gott hat mir gezeigt, dass ich ein Licht sein darf und das hat mich neu ermutigt.

Mir kamen gleich viele Gedanken dazu, denn ich befand mich schliesslich auch jahrelang in einem solchen Umfeld. Ich kann mich gut mit diesem Jugendlichen selbst identifizieren und ich habe es genauso mit Christen in meinem Umfeld erlebt:

Ich war mit meinem ADHS sicherlich auch nicht immer der einfachste Junge. Immer mit anderen Dingen beschäftigt, als die welche gerade dran waren, ständig liess ich irgendwas liegen oder hatte plötzlich, wenn ich zum Beispiel aus einer Freizeit zurück kam, Dinge dabei, die eigentlich gar nicht mir gehörten, dafür andere Dinge wiederum nicht, die ich vor der Freizeit zuhause eingepackt hatte. In der Schule litt ich oft darunter. Musste wieder nach Hause gehen, die vergessenen Sachen holen, dazu kam noch das Mobbing.

Ganz anders war es da in der Jungschar. Die Leiter brachten mir enorme Wertschätzung entgegen, ich hatte meine Freunde, auch wenn ich etwas anders tickte. Was ich leisten konnte und was nicht spielte schlichtweg keine Rolle. Doch ich hatte auch in meiner Jugendzeit meine Kämpfe. Diese psychische Gewalt welche ich erlebt habe war nicht leicht zu verarbeiten. Ich kam in so ein Umfeld, wie du es beschrieben hast. Es wurde nie Druck auf mich ausgeübt von den andern (im Gegenteil), doch ich begann Alkohol in grossen Mengen zu konsumieren und zu kiffen. Ich hatte mich oft auch nicht mehr unter Kontrolle. Habe bei Sachen mitgemacht, auf die ich nicht stolz bin. Doch auch in dieser Zeit gab es Menschen, die einen Unterschied machten. Die mich nicht verurteilten. Sicherlich wussten sie nicht über alles bescheid, wie ich in dieser Zeit lebte. Doch vor allem habe ich Jesus in dieser Zeit erfahren dürfen. In einem Moment hat Gott deutlich gesprochen. Ich ging auf die Knie, habe gebetet und geweint. Seit diesem Tag habe ich keinen Joint mehr angefasst, kein Bier und keine Alcopops mehr getrunken. Vier Jahre war ich völlig Abstinent. Heute trinke ich nur noch bei einem festlichen Essen mal ein Glas Wein. Auf den Rest verzichte ich aus Selbstschutz.

Doch nun nochmals zurück zum Text. Was mich hier enorm fasziniert ist wie Jesus auf den Beifall der Leute (V. 22) reagiert. Die Leute in seiner Heimatstadt glaubten ja nicht wirklich an ihn. Maria und Josef hatten sicherlich über die wundersame Geburt gesprochen und dass dieser Junge von Gott kommt haben sie bestimmt auch erzählt. Doch auch ihnen wurde nicht geglaubt. Im Gegenteil, sie hielten Jesus für den Sohn Josefs. Dass hier ein anderer der Vater ist, das glaubten sie nicht. Jesus durchschaut sie. Im Grunde wollen sie Beweise sehen. Sicher würden sie demnächst mit dem Sprichwort kommen: Arzt, hilf dir doch selbst! Mit anderen Worten: Tue dir doch selbst einen Gefallen und beweise, dass du der Sohn Gottes bist. Wirke auch hier deine Wunder, wie du sie anderswo getan hast. Dann werden wir dir glauben. Doch Jesus hat das gar nicht nötig. Er braucht diesen ganzen Jubel von Menschen nicht, die auch dann nicht glauben wollen, wenn es andere erzählen. Er (miss)braucht seine Autorität nicht zur Selbstdarstellung und Selbstverherrlichung.

Darauf schrieb Matthias, ein Kollege den ich schon lange kenne, noch einige wichtige Aspekte:

Mich beschäftigt noch etwas viel stärker an diesem Text mit ganzem Kontext.
Jesus ist „zu Hause“ dort wo man ihn „kennt“. Leider aber erlebt er dort sehr viel Gegenwehr.

Wo sind wir zu Hause? Dort wo wir aufgewachsen sind, oder eher  dort wo wir akzeptiert sind, in unserer Konfortzone? Jesus wird von „zu Hause“ verstossen, was machen wir wenn wir nicht alles Christen haben in unserer Familie? Erzählen wir ihnen? Oder leben wir unsere Überzeugung vor? Wir dürfen ja zu Hause meistens so sein wie wir sind, denn man kennt sich. Das ist doch die beste Übung um bei anderen auch zu bestehen und wenn wir aber abgelehnt werden, ziehen wir uns zurück, doch eigentlich müessten wir gerade jetzt Wiederstand leisten. (menschl. Abwehr)

Er hat uns aber zu den Verlorenen geschickt um ihnen das Evangelium zu bringen. Wenn wir nun Abgelehnt werden, halten wir trotzdem am Plan von ihm Fest? Oder gehen wir wieder in die Konfortzone? Dort wo wir uns nicht verstellen müssen? Ich denke es länger je mehr wichtig, das die Verlorenen die Bozschaft von der Wahrheit erfahren, sie suchen sie ja. Demfall seit aufrichtig im Gebet, im Vorleben und miteinander umgehen. Das hilft ein positives Beispiel zu sein.

Gleichzeitig können wir aber nicht die totale Umkehr nur auf uns schreiben. Denn es braucht mehrere die helfen das Reich Gottes zu erweitern. Die, die es erzählen, die es bezeugen und dann jene die „ernten“.

Danach braucht es Unterstützung und Begleitung und eine Gemeinschaft die zu dieser Entscheidung steht diese fördert und bestärkt. Das kann zu Hause sein oder in einer anderen Gemeinschaft, einem neuen zu Hause.

Ich konnte ihm da nur beipflichten und versuchte mit eigenen Worten noch einige Punkte zu ergänzen:

Das ist ein weiterer, wichtiger Aspekt. Anderseits stösst diese gute Nachricht wohl überall auf Widerstand und nicht nur da wo wir zuhause sind. Klar, der Widerstand fängt gewissermassen vor der Haustüre an, manchmal auch im Haus selbst. Jesus selbst spricht ja in diesem Zusammenhang davon, dass er nicht gekommen sei Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Hier setzt er im Kontext bei gerade bei den wichtigesten sozialen Beziehungen an: In der Familie. Natürlich will Jesus nicht primär eine Spaltung in der Familie erzwingen, natürlich ist Jesus glücklich darüber, wenn eine ganze Familie sich ihm zuwendet, doch in den meisten Fällen entspricht das nicht der Realität. Was mir wieder zeigt: Jesus ist auf der einen Seite radikal mit seinen Worten, aber anderseits nicht realitätsfremd.

Wahrscheinlich ist der Widerstand gerade dort am grössten, wo wir „zuhause“ sind. Doch wir können uns dem Widerstand niemals ganz entziehen. Selbst da wo wir das Umfeld wechseln. Die gute Nachricht stösst immer auch auf Widerstand. Wie sollte es auch anders sein? Mit Jesus ist eine völlig andere Welt in unsere Welt hineingekommen. Ein Reich das so anders funktioniert. Ein Reich in dem völlig andere Werte und völlig andere Gesetzmässigkeiten gelten. Man könnte an dieser Stelle viele Beispiele anfügen, aber das würde wohl den Rahmen sprengen.

Darauf Matthias nochmals:

Ja, zu Hause ists meistens nicht so einfach.🙈
Aber es ist das beste Übungsfeld.
Sonst stimme ich dir völlig zu René.
Mein Rahmen wäre gsprengt worden, wenn das auch noch ausgeführt worden wäre.

Das mit dem Rahmen ist auch so etwas, gerade Theologen müssen schliesslich aufpassen, dass sie nicht zulange reden, predigen oder schreiben. Ein guter Freund sagte einmal zu mir: Du darfst über alles predigen, nur nicht über 20 Minuten (und er meinte damit nicht die Zeitung). Ja, das fällt mir auch heute nicht immer leicht. Meinem Kollegen übrigens auch nicht. Und da Humor und Selbstironie auch wichtig sind ergänzte ich noch:

Dann habe ich den Rahmen mit meinem Kommentar noch etwas erweitert und das ohne deinen zu sprengen. Genial! 😅

Was mich fasziniert

Ich finde es absolut genial mit jüngeren und älteren Christen unterwegs zu sein. Alle diese Medien (Smartphones, Tabletts, Computer…) können enorme Zeitfresser sein. Doch ich finde es toll auf diesem Weg über Bibeltexte auszutauschen und neue Sichtweisen zu bekommen. Ausserdem begeistert mich, wenn ich andere sehe, die in ihrem Umfeld durch Wort und Tat ein Licht sind. Gottes und sein Wort können niemals blanke Theorie sein. Da wo Gott ist, da ist Leben und dieses Leben mit anderen zu teilen und durch andere und ihre Erfahrungen ermutig zu werden, finde ich persönlich etwas vom Schönsten.

Sei dabei!

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