Schlaf wird viel als etwas Negatives angeschaut. Geht es doch meistens darum, dass jemand, der Schläft nicht produktiv ist. Schlaf wird deshalb häufig als faul oder unnütz angeschaut.
Dabei ist Schlaflosigkeit ein immer grösseres Problem. Viele Menschen können nur noch mit Schlafmitteln Schlafen oder finden keinen ruhigen Schlaf mehr.
In der Bibel finden wir viele Beispiele von unruhigem Schlaf, da ist z. B. der Pharao, welcher nach einem Traum nicht mehr Schlafen kann, oder Darius welcher vor Schuldgefühlen nicht schlafen konnte, weil er Daniel in die Löwengrube geworfen hatte. Wir finden aber auch Negativen Schlaf, z. B. die Jünger, welche vor Erschöpfung schliefen, anstelle zu Beten.
Doch heute möchte ich eine erstaunliche Geschichte von einem schlafendem Anschauen. Eine Geschichte, die eine solche Ermutigung in sich trägt, obwohl die Hauptperson in Ihr Schläft.

Zuerst beginnen wir aber mit der eigentlichen Geschichte.

Apostelgeschichte 12 (SCH2000)
1 Um jene Zeit aber legte der König Herodes1 Hand an etliche von der Gemeinde, um sie zu misshandeln.
2 Und er tötete Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert.
3 Und als er sah, dass das den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen. Es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote.
4 Und als er ihn festgenommen hatte, warf er ihn ins Gefängnis und übergab ihn vier Abteilungen von je vier Kriegsknechten zur Bewachung, in der Absicht, ihn nach dem Passah dem Volk vorzuführen.
5 So wurde Petrus nun im Gefängnis bewacht; von der Gemeinde aber wurde unablässig für ihn zu Gott gebetet.
6 Als nun Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus in jener Nacht zwischen zwei Kriegsknechten, mit zwei Ketten gebunden; und Wächter vor der Tür bewachten das Gefängnis.

Die Geschichte spielt in einer schwierigen Zeit, einer Zeit als Herodes begann die Christen und vor allem die Apostel zu verfolgen. Bereits hatte Herodes Jakobs umbringen lassen und sich damit viele Freunde gemacht. Nun wollte er das Gleiche mit Petrus machen. Er liess Petrus festnehmen und da es ein Feiertag wahr, warf er ihn ins Gefängnis um Ihn danach Hinrichten zu lassen.

Ein römisches Gefängnis war sicher kein gemütlicher Aufenthaltsort. Petrus wurde dabei sehr stark bewacht, er wurde zwischen zwei Bewachern angekettet. Die Bewacher waren sicher auch nicht sehr freundlich und die Ketten nicht gerade bequem. Petrus war es eindeutig klar, dass er am Morgen hingerichtet werden würde und somit seine letzten Stunden angebrochen sind.
Doch in dieser Situation von Petrus, im Angesicht des Todes und in einer unglaublich unbequemen Situation lesen wir erstaunliches.

6 Als nun Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus in jener Nacht zwischen zwei Kriegsknechten, mit zwei Ketten gebunden; …

Petrus schlief!
Ich möchte, dass diese erstaunliche Aussage klar wird, kurz vor seinem anscheinend sicheren Tod ohne Aussicht auf Rettung, schläft Petrus seelenruhig zwischen zwei Wächtern angekettet. Wer von uns würde kurz vor seiner Hinrichtung Schlafen? Ich denke, wir würden uns viel mehr alle möglichen Gedanken machen, unser Leben durchgehen unsere Fehler und Freuden. Wir würden Gott um Vergebung bitten oder voller angst beten. Doch ich denke nicht, dass irgendjemand in dieser Situation seelenruhig schlafen würde.

Wir wissen nun, dass Petrus definitiv sehr tief und fest geschlafen haben musste, denn wenn wir weiterlesen finden wir diese wunderbare stelle.

7 Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu, und ein Licht erglänzte in dem Raum. Er weckte aber Petrus durch einen Schlag an die Seite und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von den Händen.

Petrus schlief so fest, dass er nicht durch das Licht geweckt wurde, noch durch die Erscheinung des Engels, er musste vom Engel in die Seite geschlagen werden, damit er aufwachte. Dies muss wahrlich einen sehr Tiefen und friedlichen Schlaf gewesen sein. Denn Petrus war ja immer noch in der Zelle und jederzeit hätten seine Henker hereinkommen können um Ihn zu Herodes zu führen. Aber Petrus schlief so tief und fest, dass wir keinerlei Angst oder Sorgen in Ihm sehen können.
Wäre Petrus verzagt und ängstlich gewesen, so wäre er bei der leisesten Bewegung aufgeschreckt und hätte sicherlich nicht noch vom Engel in die Seite geschlagen werden müssen.
Wir finden in dieser kurzen Geschichte mehrere erstaunliche Sachen.

1. Gott verändert nachhaltig

Wir lesen hier von Petrus, demselben Petrus, welcher Jesus vor Angst verraten hatte. Der Petrus, der lieber das Schwert zog und auf sich vertraute, als Jesus machen zu lassen. Der Aufbrausende Petrus, welche auf dem Wasser lief, aber dann doch begann zu Zweifeln. Dieser Petrus, welcher doch an einigen Stellen, nicht gerade eine gute Figur abgab, ist nun zu einem Felsen in Christus geworden. Er wurde nachhaltig verändert, sodass er wie Jesus im grössten Sturm ruhig Schlafen konnte, weil er wusste, dass Gott alles im Griff hat. Dieser Petrus sorgt sich nicht um Morgen, sondern vertraut auf die Zusagen von Jesus.

Matthäus 6 (SCH2000)
34 Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage.

Petrus hat diese Aussage von Jesus in sein tiefstes innere eindringen lassen und gab sein ganzes Leben Jesus hin. Er wurde radikal verändert, der Aufbrausende und Ängstliche Petrus, wurde zu einem festen Felsen im Glauben, der aus der vollen Gnade und Liebe von Jesus lebte.

2. Der Sturm kann uns nichts anhaben

Die Geschichte erinnert sehr stark an die Geschichte von Jesus, wie er im Sturm auf dem Boot schlief. Auch Jesus hatte einen sehr gesunden Schlaf im Sturm.

Matthäus 8 (SCH2000)
24 Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief.

Petrus war bei dieser Geschichte dabei und er war auch einer der Jünger, welche Jesus angsterfüllt weckten und danach als Kleingläubige zusammengestaucht wurden.
Doch wir sehen hier wie Petrus sein Leben voll nach Jesus Vorbild ausrichtete. Jetzt wo er verstanden hatte um, was es bei Jesus geht, jetzt wo er sein ganzes Leben auf Jesus ausgerichtet hat, kann er nun wie Jesus im Sturm ohne Sorgen Schlafen. Petrus musste in dieser Situation sicherlich an den Friedlich schlafenden Meister im Boot vor Augen haben. Nun hat Petrus dies am eigenen Leibe erfahren, wie befreiend das vollständige Vertrauen auf Gott ist.

3. Unsere Ängste und Sorgen sind bei Gott am besten aufgehoben

1 Petrus 5 (SCH2000)
7 Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

Petrus schreibt diesen Satz in einem seiner Briefe, wie wahr ist dieses Versprechen, wenn wir die Geschichte von Petrus anschauen. Im Angesicht des Todes warf Petrus all seine Sorgen auf Jesus und konnte so friedlich schlafen. Er wusste, wenn er morgen stirbt, dann ist er bei Jesus und wenn er gerettet wird, dann muss er sich erst recht nicht Sorgen. Er vertraute vollkommen auf Gott. Wie sehr können wir uns diesen Spruch als Vorbild nehmen. Wie oft sorgen wir uns und verzweifeln an kleinen Dingen. Wie oft hatten wir schon schlaflose Nächte, wegen Sorgen und Ängsten?
Doch die Geschichte von Petrus ist der Beweis, dass dieser Vers wahr ist. Petrus hat dies selbst erlebt und auch du kannst dies heute erleben.

Auch du darfst in den stürmischen Zeiten all deine Sorgen auf Gott werfen. Du darfst ihm alles abladen, wenn es auch so unwichtig scheint, wir können ALLE unsere Sorgen auf Ihn werfen. Denn er wird für uns Sorgen.
Ja, manchmal sehen wir nicht sofort das Licht, sondern müssen wie Petrus in einer Finsteren und ungemütlichen Zelle Ausharren. Doch genau in diesen Situationen scheint die Herrlichkeit Gottes noch viel grösser.

Wenn du momentan vor Sorge und Ängsten, schlaflose nächste hast, dann lies diese Stelle von Petrus durch und wirf alles auf Jesus er weiss genau, wie er damit umgehen muss.

Psalm 55
23 Wirf dein Anliegen auf den HERRN, und er wird für dich sorgen; er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!