«Wissen ist Macht! », «Nur mit Wissen kommt man im Leben weiter», «Unwissenheit ist der Untergang der Gesellschaft».
Würde man eine Umfrage machen, was das wichtigste ist, um erfolgreich im Leben zu sein. Würde Wissen sicherlich ganz hoch oben auf der Liste stehen.
Das erste, was eine Diktatur einschränkt, ist der Zugang zu Wissen. Da werden Bücher verbrannt, Universitäten geschlossen und Informationen manipuliert und zensiert.
Doch ist wissen wirklich das wichtigste, kann Wissen wirklich die Welt verbessern, kann uns reines Wissen die Erlösung bieten?
Schauen wir uns verschiedene Religionen an, vor allem der Atheismus, dann wird klar, dass es bei vielen um wissen geht.
Wenn wir wissen wie die Welt funktioniert, dann werden wir erleuchtet, wenn wir wissen wie mein Mitmensch handelt, kann ich einen Vorteil herausholen. Weiss ich was morgen passiert, kann ich heute schon Vorkehrungen treffen. Wenn wir wissen, dass eine Fahrt mit 100km/h gegen eine Wand tödlich ist, dann werden wir nicht dagegen fahren.
Doch haben diese Beispiele wirklich alleine mit Wissen zu tun?
Stellen wir uns mal folgende Fragen.
- Wenn ich weiss, dass die Formel e=mc2 etwas mit der Relativität Theorie zu tun hat, aber nicht verstehe wie man diese einsetzt, hilft mir dieses Wissen dann etwas
- Wenn ich weiss, dass eine Kollision mit 100 km/h tödlich ist, aber trotzdem gegen eine Wand fahre, kann mich dieses Wissen retten?
- Wenn ich weiss, dass nach einem starken Regen, der Fluss überschwemmt wird, ich aber trotzdem mein Zelt bei Regen dort aufschlage, rette mich dieses Wissen, dann vor der Überschwemmung?
- Wenn ich weiss, dass ich mich aus einem Sumpf nur durch fremde Hilfe retten kann, aber das rettende seil nicht erfassen, kann mein Wissen dann Retten?
Wissen alleine, reicht also bei Weitem nicht aus.
Reines Wissen bewirkt noch gar nichts, ausser dass in unseren Köpfen wieder ein paar elektrische Verbindungen aktiviert wurden. Doch eine Auswirkung hat Wissen alleine erst mal gar keine. Wissen muss also mit weiteren Sachen verknüpft werden, damit es überhaupt eine Auswirkung hat.
Wie ein voller Benzintank in einem Auto alleine noch nichts bringt. Zuerst muss der Zündschlüssel aktiviert werden, die Handbremse gelöst werden, gekuppelt und Gas gegeben werden. Bevor das Benzin überhaupt eine Wirkung entfalten kann.
Wissen benötigt also die ganze Maschinerie um überhaupt eine Wirkung entfalten zu können. Es benötigt ein Verständnis, wie man das Wissen nun einsetzen kann und es benötigt ein Handeln. Um dieses Wissen auch einzusetzen. Ohne Verstand und Handlung bringt uns auch die grösste Bibliothek nichts.
Auch die Bibel wird von vielen als ultimatives Wissen angeschaut. Enthält die Bibel doch Prophezeiungen, Lebenshinweise, Anleitungen Erklärungen und Weisheiten zu den verschiedensten Themen. Doch kann uns das Wissen der Bibel wirklich Erleuchtung und Errettung bringen. Kann die reine Weisheit der Bibel unser Leben wirklich nachhaltig verändern?
Nein! Das kann Sie nicht.
Wie bei den oberen Beispielen bringt uns das reine Wissen der Bibel keinerlei Nutzen und sei es noch so grossartig. Das Wissen der Bibel benötigt Verständnis und Handlung, damit überhaupt etwas geschehen kann.
Sehen wir ein Beispiel aus dem neuen Testament an.
Matthäus 2, 3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er, und ganz Jerusalem mit ihm.
4 Und er rief alle obersten Priester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.
5 Sie aber sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben durch den Propheten:
6 »Und du, Bethlehem im Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürstenstädten Judas; denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der mein Volk Israel weiden soll«.
Diese Verse beziehen sich auf die Geschichte mit den Weisen aus den fernen Ländern. Diese wollten den neu Geborenen Jesus besuchen und fragten deshalb bei Herodes nach dem Weg. Herodes wiederum, fragte die gelehrten des Volkes und erhielt prompt eine Antwort.
Das Spannende an dieser Geschichte, sind dabei nicht die weisen, die nach dem weg fragen, sondern das Verhalten der Gelehrten.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten kannten die Bibel in uns auswendig, sie haben Herodes umgehend eine Antwort aus Ihrem enormen Wissensschatz geben können. Sie kannten jede stelle die auch nur im entferntestem auf den Messias hindeutete.
Doch was machen die Schriftgelehrten, mit diesem Wissen? Tag und Nacht befassten Sie sich mit der Schrift, erstellten Exegesen, Auslegungen und predigten im Tempel über diese Worte.
An Wissen mangelte es Ihnen also definitiv nicht.
Doch wie sieht die Reaktion der Schriftgelehrten aus?
Man würde nun davon ausgehen, dass sie verstanden haben und Handeln, also Ihre Sachen Packen und nach Bethlehem eilen, um den Messias zu sehen. Wir sehen aber nichts von all dem, weder ein Verständnis, dass diese Stelle nun in Erfüllung geht, noch ein Handeln. Keiner der Schriftgelehrten eilte nach Bethlehem. Dass Wissen über den Messias, hat den Schriftgelehrten also überhaupt nichts gebracht.
Auch als Jesus anfing zu predigen und Zeichen und Wunder tat, verstanden diese immer noch nicht. Dabei waren die Hinweise vollkommen klar, jeder der sich dazumal mit der Schrift auseinandersetzte, konnte die Zeichen sofort erkennen. Es fehlte an Verstand und Handlung. So viel wissen, wurde Ihnen anvertraut, doch der Motor wurde trotzdem nicht in Gang gesetzt.
Diese Situation gibt es heute immer noch. Gott hat uns die Bibel mit einem unvorstellbaren Wissen gegeben. Es gibt Tausende von Theologie und Bibel studierten. Tausende welche die Bibel in- und auswendig kennen. Doch verstehen wir wirklich was die Bibel uns lehrt und Handeln wir auch danach? Ein falsches Verständnis der Bibel haben wir in der Geschichte sicher zu genügen gesehen.
In der Offenbarung wird Weisheit unbedingt mit Verstand verknüpft
Offb 17,9 Hier ist der Verstand [nötig], der Weisheit hat! …
Wissen alleine reicht also nicht, doch führt Wissen, Verstand und Handeln, dann wenigstens zur Erlösung?
Lesen wir uns Paulus Meinung zu Wissen und Verstand durch.
1. Korinther 1, 19 denn es steht geschrieben: »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen«.
20 Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Weltzeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht?
21 Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben.
22 Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen,
23 verkündigen wir Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit;
24 denen aber, die berufen sind, sowohl Juden als auch Griechen, [verkündigen wir] Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit
Paulus will hier in keiner Weise, aussagen, das Wissen schlecht ist oder nicht von Gott gewollt. Doch er sagt, dass das Wissen alleine nicht ausreicht, dass das Wissen der Schrift als Torheit von der Welt angesehen wird.
Erst wenn Gott uns das Verständnis (Erkenntnis) zugeteilt hat und wir Handeln (Glauben), wird dieses Wissen eine Auswirkung haben. Erst dann wird dieses unendliche wissen unser Leben verändern können und erst dann können wir errettet werden.
Nur Wissen mit Verstand und Handeln kann uns Erlösung bringen. Doch wie können wir die Weisheit Gottes verstehen? Von uns aus geht dies nicht, dieses Verständnis schenkt uns Gott durch den Heiligen Geist.
Epheser 1, 17 ´Ich bete darum,‚ dass Gott – der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater, dem alle ´Macht und‚ Herrlichkeit gehört – euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung gibt, damit ihr ihn immer besser kennen lernt.
18 Er öffne euch die Augen des Herzens, damit ihr erkennt, was für eine Hoffnung Gott euch gegeben hat, als er euch berief, was für ein reiches und wunderbares Erbe er für die bereithält, die zu seinem heiligen Volk gehören,
19 und mit was für einer überwältigend großen Kraft er unter uns, den Glaubenden, am Werk ist. Es ist dieselbe gewaltige Stärke,
20 mit der er am Werk war, als er Christus von den Toten auferweckte und ihm in der himmlischen Welt den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gab (NGÜ)
Doch können wir, trotz diesem Verständnis, den letzten Schritt nicht machen und uns entscheiden nicht zu Glauben (Handeln). Dies führt automatisch zu einem Toten Wissen, ein Wissen, dass keine Auswirkung in unserem Leben haben kann.
Wenn wir also Stundenlange über theologische Themen in der Bibel nachforschen, die Bibel auswendig kennen und jede Geschichte im Originaltext Zitieren könne. Nehmen aber das Verständnis von Gott nicht an und Handeln (Glauben) nicht danach. Dann ist alles Wissen vergebens.
Stellen wir also die Frage.
Weisst du noch, oder glaubst du schon?
Denn nur vollkommenes Wissen hat auch eine Auswirkung auf unser Leben.
Lass uns also nicht nur Wissen, sondern auch erkennen und Glauben, wie Johannes in seinem Brief als Beispiel.
1 Johannes 5,20 Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist (WISSEN) und uns Verständnis gegeben hat (VERSTÄNDNIS) , damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben (GLAUBEN).
Fahren wir weiter Richtung Wand, obwohl wir wissen, dass dies tödlich ist oder erkennen wir das eine Handlung nötig ist?
Nur Handeln ohne Wissen, Verstehen ohne Handeln oder Wissen ohne Handeln usw. führt uns zu keinem Ergebnis, wir müssen alle drei davon einsetzen.
Gott will nicht, dass wir unser Hirn ausschalten, sondern er will, dass wir komplett Wissen, Verstehen und Handeln.
Zum Schluss möchte ich Hiob als Beispiel anbringen, wie man Wissen, Verstehen und Handeln kann.
Hiob 19, 25 Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. 26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen; 27 ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir!