Auf der ganzen Welt spricht man heute über den „Islamischen Staat“ – kurz IS. Manche Länder sind sehr stark davon betroffen. Doch heute will ich mich mal einem Thema widtmen, das mir schon viel länger Kopfzerbrechen bereitet. Ich dachte schon darüber nach, bevor diese Schergen die Welt unsicher machten. Es geht mir um den christlichen Staat. Ein christlicher Staat? Was soll das sein? Der christliche Staat, so meine ich, steht uns viel näher, als der islamische Staat. Klar die Sorge in Europa hinsichtlich des Islams wächst und das hat auch seinen Grund. Wir denken da an Anschläge in Frankreich oder an Drohungen bspw. Rom zu errobern. Der IS ist in unseren Medien präsent. Doch was ist nun mit dem „CS“ – mit dem „Christlichen Staat“?

Einleitung

In Diskussionen, bei denen es um den Zerfall von Werten geht oder andere Werte in unser System einzudringen, liest man immer wieder mal, dass Deutschland oder die Schweiz christliche Länder seien. Doch was soll das bedeuten? Natürlich wird das vielfach so verstanden, dass wir christliche Wurzeln haben und christliche Vorfahren unsere Länder geprägt haben. Dazu finden sich auch entsprechende Inhalte in der Verfassung der Schweiz (Präambel) oder in unserer Landeshymne (Schweizer-Psalm). Also ganz klar, das Christentum hatte einen sehr starken Einfluss in unserem Land und obwohl der Einfluss in der Tendenz abnimmt, ist auch heute noch ein Einfluss spürbar.

Noch kurz eine Bemerkung vorweg: Wenn ich mich nun auch kritisch mit einer gewissen konservativen Grundhaltung auseinandersetze, dann ist es mir wichtig zu betonten, dass ich mich selbst auch viel in diesem Umfeld bewege und ich mit diesen konservativen Werten aufgewachsen bin. Dabei habe ich viele Menschen kennen und schätzen gelernt, die Jesus lieben und die wohl im politischer Hinblick etwas anders ticken als ich. Ich hege absolut keinen Groll gegen diese Menschen, die ebenso mit Jesus Christus verbunden sind und die ich gerne als meine Brüder und Schwestern bezeichne. Ehrlich gesagt hat dieses Umdenken und diese Ausenandersetzung mit dem Thema auch stark an mir genagt. Denn es war nicht etwa so, dass ich ihnen einfach widersprechen wollte. Ich hatte, gerade wenn ich in die Bibel schaute oder mit Menschen, die nach anderen Werten lebten in Kontakt stand viele Fragen, die mich bewegten und herausforderten und musste mich damit auseinandersetzen. Dieser Prozess ist auch längst noch nicht abgeschlossen.

Eine „biblische Staatskunde“

Im ersten Teil geht es um einen Befund über den Gottesstaat innerhalb der Bibel. Dabei stellt sich für mich besonders eine Frage: Gibt es so etwas wie einen Gottesstaat in der Bibel überhaupt und wenn ja, welchen Stellenwert nimmt dieser ein? Dabei versuche ich kurz die einzelnen biblischen Epochen zu beleuchten.

Die Urgeschichte (Genesis 1 – 11)

Das Thema des ersten Teils der Bibel umfasst die Zeit von der Schöpfung, die Rebellion des Menschen gegen Gott (Sündenfall) und die Auswirkungen dieser Trennung von Gott, angefangen vom ersten Mord über Lamech, dessen moralischen Werte absolut im Keller liegen. Dann folgen zwei Kriesen, die erste in der Zeit Noahs (Sintflut), die zweite umfasste die Sprachenverwirrung. Der erste versuch sich wirklich sesshaft zu machen, um eine Zivilisation aufzubauen, scheiterten dabei kläglich. Einen Staat in unserem Sinne suchen wir vergeblich und wenn es doch irgendwo eine Staatsform gab, so ist uns zumindest nichts überliefert. Es werden keine Könige oder besondere Herrscher erwähnt, keine Gesetze, einfach nichts was in irgend einer Form einen Staat ausmacht.

Die Zeit der Patriarchen (Genesis 12 – 50)

Bei Abram / Abraham wird das erste mal Ägypten und der Pharao erwähnt. Es gibt also inzwischen grössere Ansiedelungen und erste Staatsformen. Doch auch hier steht die Beziehung zwischen Gott und einzelnen Menschen im zentralen Mittelpunkt. Gott fordert Abram auf das Land in dem er sich befand zu verlassen, er verheist ihm viele Nachkommen und ein fruchtbares Land. Doch was hatte Abraham am Ende seines Lebens? Das einzige Land, das er in dem Land besass, das Gott ihm geben wollte, war sein eigenes Grab. Ich bin überzeugt: Dieses kaufte er im Vertrauen auf Gottes Zusage hin. Auch seine Nachkommen besassen dieses Land nicht. Am Ende sterben auch Jakob und Josef in Ägypten. Später, während dem Auszug aus Ägypten nahmen sie den Leichnam Josefs mit und begruben ihn ebenfals in diesem Grab. Auch hier suchen wir einen Gottesstaat vergebens.

Die Zeit des Auszugs

Mitlerweile sind viele Jahre verstrichen, die Zeiten wurden echt hart. Die Israeliten wurden als Sklaven in Ägypten gehalten. Und dann endlich wurden sie von Gott unter Mose befreit und aus Ägypten geführt. Am Sinai gab ihnen dann Gott auch das Gesetz. Also wo ein Gesetz ist, da können wir vielleicht anfangen langsam von einem Staat zu sprechen. Doch wenn wir ehrlich sind, so braucht es doch auch ein Staatsgebiet und klare Grenzen, etc. Das jedoch finden wir auch im Buch Exodus nicht, zumindest nicht im Bezug auf Israel. Der Ausdruck „Theokratie“, der dazu verwendet wird zu sagen, dass in dieser Zeit Gott regierte, ist also gar nicht primär an ein Staatsgebiet geknüpft. Das Volk war immer noch unterwegs. Doch jetzt haben sie ein Gesetz und damit gewisse Leitlinien (zwei steinerne Tafeln).

Die Landeinnahme und die Zeit der Richter

Jetzt endlich gibt es auch ein Staatsgebiet. Unter Josua wurde das Land, das Gott ihnen versprochen hatte eingenommen und solange Josua und die Ältesten im Volk lebten ging das auch gut. Sie wollten wirklich Gott dienen und taten das auch. Doch in Richter Kapitel 2 können wir dann lesen, dass nach und nach erst Josua und dann die Ältesten starben und mit ihnen starb irgendwie auch die Erinnerung und das Wertesystem bricht zusammen. So lässt es dann Gott auch zu, dass fremde Völker das Land einnahmen. Somit stieg auch der äussere Druck wieder. Das Volk schrie wieder nach Gott. Gott stellte ihnen einen „Richter“ zur Seite, der sie wieder aus der Hand ihrer Freinde befreite. Doch dann taten die Israeliten von neuem was dem Herrn missfiel. Was zeigt uns das? Auch klare Grenzen, ein klares Gesetz führt noch nicht dazu, dass die Menschen wirklich nach diesen Regeln leben. Man stellt nicht immer fest, was die Menschen damals verkehrtes gemacht haben, fest steht, sie taten was dem Herrn missfällt.

Die Zeit der Könige

Samuel war der letzte Richter. Unter ihm forderte das Volk Israel einen König. Gott hatte sein Volk ausdrücklich durch Samuel vor diesem Schritt und den Konsequenzen gewarnt. Doch alle umliegenden Völker hatten ihre Könige, also wollten sie das auch. Gott gewährte dem Volk trotzdem diesen Wunsch. Es kam wie Gott es vorhergesagt hatte. Einige Könige liefern zwar gute Beispiele ab, dann gab es noch einige mittelmässig gute Könige, doch wenn wir in die Chroniken und Königsbücher schauen, dann stechen am meisten die mieserablen Könige heraus. Sie lebten moralisch verwerflich, beuteten das Volk aus, übten sich in Intrigen und Ungerechtikeit. Herrscher übten gar Gewalt an ihrer eigenen Familie, weil sie sich um ihre Herrschaft fürchteten. Mehrheitlich war es eine schlimme Zeit und die Propheten, die von Gott zu den Königen gesandt wurden, hatten auch nicht gerade das einfachste Leben. Sie mussten sich regelrecht darum fürchten und waren manchal auch kurz vor der Resignation (bspw. Elia). Auch wenn Gott da immer wieder sich mitgeteilt hatte und die Initiative ergriff, so würde ich Israel doch in dieser Zeit nicht gerade als ein Gottesstaat bezeichnen, in dessen sich die Regierungsleute nach Gott ausgerichtet haben und wenn dann war das eine Minderheit unter allen Königen und Herrschern.

Die neutestamentliche Zeit

Kommen wir am Ende noch kurz auf die Zeit des Neuen Testaments zu sprechen. Hier haben wiederum eine andere Situation: Israel ist gewissermassen ein Vasalenstaat. Also ein Staat der von einem anderen Staat abhängig ist. Die Römer sind die herrschende Kraft und die Israeliten hatten gewisse Rechte. Herodes gehörte zwar auch zum Judentum, war aber nicht wirklich ein Jude. Seine Vorfahren wurden zum Judentum gezwungen. Die Rechtssprechung der Israeliten waren auf bestimmte Bereiche begrenzt. In gewissen Fällen konnten sie auch selbst ein Urteil sprechen, wenn es bspw. um Verstösse gegen die Ordnungen im Tempel ging. Doch die Erwartung an den Messias war klar, wenn er kommt, dann würde er sie sicherlich von den Römern befreien.

Das erste Fazit

Irgendwie seh ich das mit dem Gottesstaat eher nüchtern. Am Anfang fehlt jede Form irgend eines Staates. Dann als die ersten Staatsformen (Ägypten und erste Könige) erwähnt werden, geht es doch primär um den Glauben Abrahams und seiner Nachkommen. Während dem Auszug erhält das Volk das Gesetz, aber sie besitzen noch immer kein Land. Und als sie dann im Land waren, da ging es vielfach auch nicht gerade „gottgemäss“ zu und her. Das gilt auch für die Zeit der Könige. Zwar sehen wir immer mal wieder Lichtblicke durch die Zeit, doch diese waren auch immer wieder begrenzt auf gewisse Zeiten und gewisse Menschen. Vielleicht sehe ich das ganze etwas zu pessimistisch, aber ich sehe wirklich nicht eine Epoche, wo ich mit gutem Gewissen von einem Gottesstaat sprechen kann.

Was ich aber sehe ist etwas anderes: Egal welche Rechtsform es gab, egal welche Länder und welche Grenzen existierten, egal ob es ein Gesetz gab oder nicht – Gott wirkte zu jeder Zeit. Es fanden sich auch immer wieder Menschen, mit denen er seine Geschichte schrieb. Daraus schliesse ich, dass der Glaube an Gott nicht an irgend eine Staatsform geknüpft werden kann.

Was mir Mühe bereitet

Im zweiten Teil geht es mir nun um Dinge, die mir persönlich Mühe bereiten. Es geht dabei hauptsächlich um die Frage, wie verhalte ich mich als Christ innerhalb einer säkularen Gesellschaft? Welchen Einfluss nehme ich? Wie nimmt mich die Welt als Christ wahr? Wie sollen wir politisch agieren und soll ich das überhaupt? Wenn ja: Auf welche Weise tue ich es?

Die Werte ändern sich nicht durch die Verfassung

Der erste Punkt ist eigenltich sehr simple: Durch die Verfassung wird die Gesinnung der Menschen nicht verändert. Wir können noch so bestrebt sein die Jugenkriminalität einzudämen, wenn wir das auf der Ebene der Verfassung erreichen wollen, dann wird es uns nicht gelingen. Klar es gibt Verstosse gegen geltendes Recht und dieses wird geahndet, doch beginnen die Probleme ja schon früher. Jetzt alle Probleme der Jugend auf die Eltern abwälzen zu wollen, das greift auch nicht wirklich. Oftmals fühlen sich Jugendliche ja auch nicht verstanden von der Gesellschaft. Vielleicht sind sie auch überfordert. Damit will ich keine Taten rechtfertigen, doch wir erkennen, dass wir in vielen Bereichen nicht auf der politischen Ebene beginnen können.

Wir legen uns selbst Steine in den Weg

Konservative Werte in der Verfassung zu verankern, das mag gut gemeint sein, doch wenn wir es ganz nüchtern betrachten, so legen wir uns selbst Steine in den Weg. Eben haben wir in Zürich darüber befunden, ob wir die Ehe auf kantonaler Ebene schützen wollen. Die Stimmbürger sagten: Nein. Die EDU, welche diese Initiative lanciert hatte ist enttäuscht. Die SP auf der anderen Seite feiert dieses Resultat nun als „Sieg der Liebe“. Zwei Dinge haben mich bereits im Vorfeld an dieser Initiative gestört:

  1. Es wurde eine Initiative auf der kantonalen Ebene lanciert, die bereits zu Beginn zum Scheitern verurteilt war. Das war auch den Initianten bewusst. Dazu wurde die Initiative auf der falschen Ebene (Ehe ist ein Recht, das auf der Bundesebene geregelt ist) lanciert.
  2. Es wurde durch die Initiative eine Abwehrhaltung jener erzeugt, die nach anderen Werten leben und genau dadurch verbaut man sich letzlich selbst den Weg für die Ausbreitung des Evangeliums. Somit sind solche Initiativen oft kontra-produktiv.

Zu diesem Punkt möchte ich ein Erlebnis anfügen, das sich so vor rund drei Jahren in Zürich zugespielt hatte, welches das deutlich macht:

Ich sass in Zürich Altstetten am Sonntag nach dem Gottesdienst an der Bushaltestelle. Neben mir sass ein Mann, dessen sexuelle Ausrichtung ziemlich deutlich zu erkennen war. Ich sage nicht, dass man es jedem Menschen ansieht, aber hier war es ziemlich offensichtlich. Ich ordnete ihn auf den ersten Blick entweder bei den Homosexuellen oder Transsexuellen ein. Er sprach mich an und fragte mich dabei, ob ich auf einer Party war. Ich lächelte und sagte: Ja, aber nicht in Deinem Sinne, ich war in der Kirche im Gottesdienst. Seine Reaktion war die folgende: „Okay, aber ihr Christen habt doch etwas gegen uns.“ Mich stimmte diese Aussage nachdenklich. Ich wusste ja, dass solche Menschen über uns dieses Bild haben. In Ordnung finde ich es trotzdem nicht. Ich entgegnete als: „Nein, ich habe doch nichts gegen Dich, sonst hätte ich doch einen grossen Bogen um dich herum gemacht.“ Jetzt kam er kurz ins Nachdenken und meinte dann: „Stimmt eigentlich, aber in der Bibel kommt doch Homosexualität nicht gut weg.“ Ich sagte ihm: „Ja, das stimmt, da hast Du recht.“ Doch nun wollte ich ich das Gespräch nicht auf einer moralischen Ebene weiterführen, auf dessen er der Sünder ist und ich der perfekte Christ und ich erzählte ihm, dass es in meinem Leben auch Dinge gebe, in denen die Bibel etwas ganz anderes von mir fordert, als ich es lebte. Also gibt es auch Dinge an denen ich arbeiten musste und andere an denen ich noch heute arbeiten muss. Ich erklärte ihm auch, warum ich das tue. Ich erzählte ihm, dass ich Gottes Liebe erfahren habe und dass es auch hier um eine Beziehung geht. Wenn man jedoch in einer Beziehung lebt, dann möchte man ja nichts tun, was dieser Beziehung schadet. Und so entschied ich mich also dafür, gewissen Dingen keinen Raum in meinem Leben zu geben, weil dies der Beziehung mit Gott schaden würde, die ich als sehr wichtig empfinde. Wir hatten darauf hin ein sehr gutes Gespräch.

Das fehlende Evangelium

Wir bewegen uns auf politischer Ebene eigentlich nur auf der moralischen Ebene, denn es müssen Gesetze geschaffen werden, welche für alle zu gelten haben. Also geht es um die Moral der Gesellschaft. Nun ist die Moral und sind die moralischen Werte natürlich nicht schlecht. Ich stelle diese Werte in keiner Weise in Frage. Nur fehlt ein entscheidendes Kriterium, wenn wir auf dieser politischen Ebene agieren: Das Evangelium. Die Bibel ist eben nicht ein Buch (oder besser gesagt eine Bibliothek), die sich ausschliesslich mit der Moral der Menschen beschäftigt. Das tut sie sicher durch die ganze Geschichte hindurch, doch wenn das die Kernbotschaft wäre, dann wäre es doch eine sehr traurige Botschaft. Ich sehe durch die ganze Geschichte hindurch Menschen, die scheiterten, die nicht das taten was Gott gefällt und ich sehe es ja auch in meinem Leben. Das zentrale ist nun, dass Gott die Menschen sucht und sie retten will. Hier beginnt das Evangelium – die rettende und frohe Botschaft. Diese Botschaft auf politischer Ebene zu postulieren ist aber nicht möglich und so bewegen wir uns hier ausschliesslich auf der moralischen Ebene. Dies ist das fatale daran. Politisches Denken führt schnell mal zu einer rein gesetzlichen Grundhaltung, vielleicht ohne dass wir es merken. So auf jeden Fall werden wir von der Gesellschaft wahrgenommen. Im Sinne von Apostel der Moral, welche ihre konservativen Werte erhalten und in der Verfassung verankert haben wollen.

Ein Umdenken ist angesagt

Wenn ich mich mit dem Leben von Jesus beschäftige, dann sehe ich, dass er einen ganz anderen Ansatz hatte. Seine Kritik richtete sich oft gerade gegen diese konservativen Kräfte, welche den Bürgern des Landes ihre hohen Werte auferlegen wollten. Sie forderten die Einhaltung der Sabbatgebote, sie gaben den Zehnten von Dingen die sie nicht einmal geben müssten, doch eigentlich war es in ihren Herzen finster. Ihnen fehlte es an Liebe der Menschen gegenüber. Sie lehrten, dass man sich den Zöllnern und Sündern fernhalten sollte. Und was tat Jesus? Er setzte sich gerade mit diesen Menschen an den Tisch, den sie für Abschaum hielten.

Um nochmals auf das Beispiel der Jugendkriminalität zu sprechen zu kommen. Hier müssen wir anfangen den Jugendlichen zuzuhören, ihre Fragen, Probleme und Nöte ernst nehmen, dann können wir auch sinnvolle Präventation betreiben.

So müsste man es auch bei den Werten erwarten, die wir als Christen haben. Wir müssen dabei nicht oben – auf der politischen Ebene – beginnen, sondern ganz unten. Da wo die Menschen sind müssen wir anfangen. Wir müssen wieder lernen, die Sprache der Menschen zu lernen, die wir mit dem Evangelium erreichen wollen. Dazu müssen wir das Gespräch mit ihnen suchen, ihnen zuhören, sie in ihren Anligen ernst nehmen, auf ihre Fragen sollten wir eingehen und ganz wichtig, wir sollten ihnen in Respekt und Liebe begegenen.

Genau hier hat Jesus den Unterschied gemacht. Er hat ohne Sünde gelebt, wie ich es von niemanden sonst behaupten könnte. Doch er hatte keine Berührungsängste wie die damaligen Gesetzeslehrer und Pharisäer.

Die Zusammenhänge erkennen

Ich fand es etwas befremdend, wie man bei der EDU-Initiative zum Schutz der Ehe mit gewissen Bibelversen das Anliegen untermauerte, die eigentlich etwas völlig anderes aussagen. Da wird bspw. von einem Kantonsrat ein Teil aus dem Vers aus Römer 12,2 zitiert:

Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.

Er sprach in diesem Zusammenhang davon, dass wir uns nicht dem Zeitgeist anpassen sollen. Da gebe ich ihm absolut recht. Doch dann kritisiert er im gleichen Zug, ich zitiere: „Unsere Gesellschaft ist immer mehr geprägt von einem Mangel an sinnstiftenden Werten und Orientierung.“ Meine Frage: Kann man nun aufgrund dieses Verses wirklich behaupten, dass es unsere Aufgabe sei, den Zeitgeist zu ändern? Die Worte von Paulus zeigen doch nur zu gut, dass es schon damals einen Zeitgeist gab. Diesem aber sollten wir uns nicht anpassen. Wenn wir es genau betrachten, so ist es ein Appell an jene, die an Jesus Christus glauben, in einer neuen Weise zu denken, dadurch verändert zu werden und beurteilen zu können, was nun konkret Gottes Wille ist. In keinem Wort steht hier, dass es nun unsere Aufgabe sei die Gesellschaft zu ändern. Zumindest lese ich hier nichts von einem politischen Engagement. Der Vers ist einzig und allein an den Leser gerichtet und wer wird das wohl sein? Natürlich Menschen, welche die Gemeinde besuchen.

Wir können auch ein anderes Beispiel betrachten: Das Sklaventum. Hätte Paulus auf politischer Ebene etwas bewirken wollen, dann müssten wir doch davon ausgehen, dass er das Sklaventum hätte abschaffen müssen. Wie viele Sklaven wurden in dieser Zeit ausgebeutet? Wie viele selbstsüchtige Herrscher gab es? Aber statt das Sklaventum abschaffen zu wollen, ermutigt er die Christen einen anderen Lebensstil zu pflegen.

Einerseits richtet er sich an die Sklaven:

Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren! ´Dient ihnen` mit ehrerbietigem Respekt und aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus selbst, ´dem ihr gehorcht`. ´Arbeitet` nicht nur, wenn man euch dabei beobachtet  – als ginge es darum, Menschen zu gefallen. Macht euch vielmehr bewusst, dass ihr Sklaven von Christus seid, und tut mit ganzer Hingabe das, was Gott von euch möchte. ´Erfüllt eure Aufgaben` bereitwillig und mit Freude, denn ´letztlich` dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn. Ihr könnt sicher sein, dass jeder, der Gutes tut, vom Herrn dafür belohnt wird, ob es sich nun um einen Sklaven handelt oder um einen freien Menschen. (Epheser 6,5-8)

Und dann richte er sich an die Herren:

Und ihr Herren, behandelt eure Sklaven nach denselben Grundsätzen. Versucht nicht, sie mit Drohungen einzuschüchtern. Denkt daran, dass es einen gibt, der sowohl ihr Herr ist als auch euer Herr. Er ist im Himmel, und er ist ein unbestechlicher Richter. (Epheser 6,9)

Die Sklaven also fordert er zum Dienst, zu Respekt und zu einem aufrichtigen Herzen auf. Sie sollen nicht nur dann arbeiten, wenn sie gerade unter Beobachtung stehen, als müssten sie Menschen gefallen. Sie sollten gar ihre Aufgabe bereitwillig und mit Freude erledigen. Doch ist das nicht etwas gar unfair? Vor allem noch, wenn wir betrachten, wie viele Aufforderungen die Herren bekommen – nämlich genau zwei? Wird denn nicht schon genügend von ihnen erwartet und werden sie nicht auch ausgebeutet? Nein, denn Paulus konfrontiert die Sklaven mit dem Lohn, den sie von Gott her erhalten werden für ihre Treue, für ihre geleistete Arbeit und für ihre Hingabe. Die Herren ihrerseits werden dazu aufgefordert die Sklaven gerecht zu behandel. Sie sollen sich dessen bewusst sein, dass sie einen Herr und Richter über sich haben.

Auch das zeigt wiederum, dass wirkliche Veränderung in der Gesellschaft beim einzelnen anfängt und nicht auf der Ebene einer Verfassung. Aus der Beziehung zu Christus heraus, sind wir aufgefordert nach anderen Werten zu leben.

Noch ein paar Gedanken

Die Zustimmung zum Gesetz

Nun möchte ich noch auf einen Aspekt eingehen, der meiner Meinung nach oft etwas untergeht. Es geht dabei um das alttestamentliche Gesetz. Man könnte ja meinen, dass Gott dem Volk Israel am Sinai das Gesetz gegeben hätte im Sinne: Hier habt ihr es! Lebt danach! Noch Fragen? Nein? Also los. Dieser Eindruck aber wäre falsch. Es ist interessant, dass die Israeliten ausdrücklich diesem Gesetz zugestimmt hatten. Wir lesen das in 2. Mose Kapitel 24. Wir finden darin sogar eine doppelte Zustimmung.

Später im Buch Josua, finden wir nochmals eine ganz ähnliche Situation. Zuerst erinnert er die Israeliten an Gottes taten (Josua 24,1-13) und dann stellt er sie vor die Wahl:

»Darum nehmt nun den Herrn ernst und ehrt ihn«, fuhr Josua fort, »dient ihm mit ganzer Treue! Trennt euch von den Göttern, die eure Vorfahren jenseits des Eufrats und in Ägypten3 verehrt haben, und dient dem Herrn! Wenn ihr dazu nicht bereit seid, dann entscheidet euch heute, wem sonst ihr dienen wollt: den Göttern, die eure Vorfahren im Land jenseits des Eufrats verehrt haben, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr jetzt lebt. Ich und meine ganze Hausgemeinschaft sind entschlossen, dem Herrn zu dienen.« (Josua 24,14-15)

Das Volk war damit einverstanden. Sie wollten dem Herrn dienen. Jetzt könnten wir ja denken: „Halleluja! Einfach genial!“ Josua hatte da mehr Zurückhaltung. Er konfrontierte sie auch damit, dass Gott heilig ist und er wies sie auf die Konsequenzen hin, welche die Untreue gegen Gott haben kann. Doch wiederum willigte das Volk ein, dem Herrn dienen zu wollen. Erst da machte Josua mit ihnen einen Vertrag und legte ihnen die Gebote Gottes vor.

Auch die EDU lancierte durch ihre Initiative eine Abstimmung. Diese stiess aber im Gegensatz dazu auf Ablehnung. Die Initiative hatte keine Chance. Ich fragte mich auch warum das so war. Ich denke der Unterschied von damals zu heute ist der folgende:

Gott hatte sein Volk aus der Sklaverei befreit, sie hatten Zeichen und Wunder erlebt, sie wurden von Gott mit Nahrung versorgt. Gott führte sie Tag und Nacht. Sie waren sich der Gegenwart Gottes bewusst. Wir heute leben in einer anderen Situation: Die Existenz Gottes wird vielfach bezweifelt oder dann wird Gott als irgend eine Kraft im Universum gesehen. Bestimmt nicht dieser Gott, der sich den Menschen offenbart. Für andere widerum ist das Christentum eine schöne Tradition. Eine Minderheit lebt noch in einer klaren und echten Beziehung mit ihm. Also wie wollen wir da eine Zustimmung erwarten, wenn Menschen diese Führung Gottes gar nicht erleben, weil sie ihm auch gar keinen Raum im Leben einräumen?

Auch heute sind wir, wie das Volk damals aufgefordert Stellung zu beziehen. Wollen wir dem Herrn dienen? Aber auch hier denke ich gilt folgendes: Gott muss auch uns erst aus der Sklaverei befreien. Wir sind nämlich auch gefangen – gefangen in der Sünde. Doch da wo wir Gottes Liebe erfahren, er uns von dieser Sünde befreit, da und erst da sind wir Aufgefordert ein Leben nach seinen Ordnungen zu führen. Wir könnten ja auch fragen: Sind wir zuvor überhaupt dazu fähig? Nein, denn wir brauchen dazu seinen heiligen Geist, der uns führt und leitet.

Leben und nicht fordern

Ganz wichtig finde ich, dass wir nach anderen Massstäben leben sollen, als es in dieser Welt der Fall ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir nun von allen andern das gleiche Verständnis und Handeln einfordern können. Klar wir dürfen über Sünde sprechen, wir dürfen auch über unsere Werte sprechen und darüber warum wir sie leben. Doch auch da sollten wir immer das Bild mit dem Balken und dem Splitter vor Augen haben.

Hier muss ich noch eine kurze Bemerkung machen: Ich weiss sehr wohl, dass die Gegenseite auch gerne Rechte einfordert. Eingetragene Partnerschaften genügen ihnen nicht, sie wollen die „Ehe für alle“. Das zusammenleben zu zweit genügt ihnen nicht, sie wollen Kinder wie jede andere Familie auch (auch wenn das im biologischen Sinne nicht möglich ist – somit also durch Adoption). Es ist mir bewusst, dass hier eigentlich das gleiche getan wird, was ich bei konservativen Bestrebungen kritisiere. Ich stehe dem auch nicht positiv gegenüber. Schliesslich zeigen sie nur, dass bitte alle so zu denken haben wie sie und ich stelle da auch immer wieder eine sehr intolerante Gesinnung fest, welche eigentlich Tolereanz nur von den andern einfordert.

Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass wir nach unseren Werten leben sollen, ohne sie von allen andern fordern zu wollen. Diese ständigen Forderungen können ja auch ein Zeitgeist sein, mit dem wir uns kritisch auseinandersetzen und prüfen müssten, ob dieser wirklich gut und im Sinne Gottes ist. Wenn es das nicht ist, dann sollten wir auch hier lernen in einer neuen Weise zu leben.

Mehr beten und weniger politisieren

In erster Linie meine ich, dass wir vom neuen Testament her dazu aufgefordert werden zu beten. Das schliesst auch die Regierung mit ein. Wir bitten um gewisse Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen das Evangelium zu verkünden. Hier geschieht dann auch Veränderung in der Gesellschaft. Gerne wird auch der Vers aus Jeremia 29,7 dazu angeführt, dass wir doch auch politisch aktiv werden sollen.

Seid um das Wohl der Städte besorgt, in die ich euch verbannt habe, und betet für sie! Denn wenn es ihnen gut geht, dann geht es auch euch gut.

Klar, kann man machen. Ich bin da dennoch etwas zurückhaltend. Denn es geht hier um Städte, die ihnen gar nicht gehören, in die sie verschleppt wurden und in denen sie auch politisch nicht aktiv sein können. Ich glaube im Vers geht es da eher um soziales Engagement. Wir sollen uns für das Wohl der Menschen einsetzen, nicht von oben nach unten, sondern von unten her, wie ich schon mehrfach betont habe.

Dann noch ein Gedanke zum Gebet: Alle Regierungen und Regierungsleute sind nur für bestimmte Zeit aktiv. Dann verschwinden sie wieder. Unser Gott aber bleibt und er hat eine viel weitere Sicht als wir sie jemals haben könnten. Sich an Gott zu wenden bedeutet auch immer, sich an den einzig wahren und gerechten König zu wenden. Er setzt letztlich ja auch Könige ein und setzt sie wieder ab. Beten hat viel mehr machtpotenzial als jedes politische Engagement.

Mit dem will ich natürlich nicht sagen, dass Christen in unserer Zeit und bei unseren Möglichkeiten nicht auch politisch aktiv werden dürfen. Wir sollten uns aber über die Motivation bewusst werden: Politisieren wir, weil wir etwas zur Gesellschaft beitragen wollen oder einfach, weil wir eben Christen sind und in uns die Verantwortung zur Rettung der Welt sehen. Vielleicht übertreibe ich ja ein wenig, doch wenn ich mir gewisse Parteiparolen ansehe, dann bin ich wohl nicht weit davon entfernt. So heisst es zum Beispiel auf der Webseite der EDU-Solothurn zum Thema „Christ und Politik“:

Wir leben in einer Zeit, in der das Fundament unseres Landes, die christlichen Werte, immer mehr in Frage gestellt und abgeschafft werden.
Gerade deshalb ist es wichtig, dass der bibelgläubige Christ nicht passiv zusieht, sondern aktiv wird und seine Verantwortung wahrnimmt – und in der Schweiz hat glücklicherweise jeder Bürger noch immer die Möglichkeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. (http://www.edu-solothurn.ch/ausrichtung/christ_politik.php)

Klar, ich finde auch nicht, dass Christen zu passiven Zeitgenossen werden sollten, dass wir Verantwortung wahrnehmen ist durchaus wichtig.

Aber: Tun wir das einfach, weil gewisse Werte in Frage gestellt oder gar abgeschafft werden? Ist das nicht immer unsere Aufgabe? Wir leben in einem Land, wo sich Kirchen und Gemeinden immer stärker aus dem sozialen Engagement herausgenommen haben und diese Tätigkeiten dem Staat überlassen haben. Wir sind bequem geworden.

Und was bitteschön ist ein „bibelgläubiger Christ“. Gibt es also solche Christen, die an die Bibel glauben und solche die es nicht tun? Und überhaupt: Bezieht sich der Glaube nicht viel mehr auf eine Person? Geht es nicht viel mehr um Gott und seinen Sohn Jesus Christus?

Weiter lese ich auf dieser Seite:

Der Staat handelt im Auftrag Gottes. Darum ist es richtig, sich für den Staat einzusetzen, aber auch dafür zu sorgen, dass Staat und Gesellschaft Gottes Auftrag kennen und beachten.
Das kann durch niemanden besser geschehen als durch Christen.

Kann es sein, dass sich hier einige konservative Christen vielleicht doch als Retter der Gesellschaft verstehen? Und was heisst das schon: „dass Staat und Gesellschaft Gottes Auftrag kennen und beachten“? Ist nicht das wichtigste aller Gebote: Gott zu lieben? Soll jetzt der Staat dafür verantwortlich gemacht werden, dass dieses Gebot Beachtung findet? Oder von welchem Auftrag ist jetzt hier die Rede? Am Ende geht es doch um das was im Parteiprogramm steht: Abtreibung, PID, Sterbehilfe, Entlastung der Familie, Gender, Sexualisierung, Frauenhandel, Drogenpolitik, um das christliche Erbe, um Freiheit (gegen den EU-Beitritt), um Themen wie den Islam, Christenverfolgung, Antisemitismus, sichere Arbeitsplätze, solide Energieversorgung und gesunde Lebensmittel.

Damit will ich nicht sagen, dass diese Werte nun schlecht sind, doch ich frage mich, ob da nicht wieder sehr stark die Symtome bekämpft werden und nicht bei der Wurzel angesetzt wird. Die Ursache für einen Wertezerfall liegt nach Römer 1 darin, dass man Gott nicht die Ehre gibt (und das gilt nicht nur für die immer wieder gerne thematisierte Homosexualität).

Und da die Menschen es nach ihrem eigenen Urteil nicht nötig hatten, Gott anzuerkennen, hat Gott sie ihrem Verstand preisgegeben, der zu keinem vernünftigen Urteil mehr fähig ist, sodass sie Dinge tun, die sie nie tun dürften. Es gibt keine Art von Unrecht, Bosheit, Gier oder Gemeinheit, die bei ihnen nicht zu finden ist. Ihr Leben ist voll von Neid, Mord, Streit, Betrug und Hinterhältigkeit. Sie reden abfällig über ihre Mitmenschen und verleumden sie. Gottesverächter sind sie, gewalttätige, arrogante und großtuerische Menschen, erfinderisch, wenn es darum geht, Böses zu tun. Sie gehorchen ihren Eltern nicht und sind unbelehrbar, gewissenlos, gefühllos und unbarmherzig. Und obwohl sie genau wissen, dass die, die so handeln, nach Gottes gerechtem Urteil den Tod verdienen, lassen sie sich nicht von ihrem Tun abbringen, im Gegenteil, sie finden es sogar noch gut, wenn andere genauso verkehrt handeln wie sie.
Die Ursache für den Wertezerfall liegt also in der mangelnden Anerkennung Gottes. Sie liegt darin begründet, dass wir Gott nicht mehr die Ehre gaben. Hier ist nicht die Politik gefordert, sondern wir müssen Menschen wieder für Gott gewinnen. Nur so liesse sich ein Wertezerfall eindämmen.

Staat und Gemeinde unterscheiden

Leider beobachte ich immer wieder, dass oft kein Unterschied mehr gemacht wird, zwischen dem was die Bibel als Welt (kosmos) und dem was die Bibel als Gemeinde (ekklesia) definiert. Ich meine, dass christliche Werte vor allem in der Gemeinde vermittelt und gelebt werden sollen und dass wir diese Werte in unserer Familie und in der Gesellschaft leben sollen. Der Staat hat eine völlig andere Funktion. Seine primäre Aufgabe ist es Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Menschen unterschiedlicher Gesinnung miteinander leben können, und er muss für Recht und Ordnung sorgen, wo gewisse Grenzen überschritten werden. Das funktioniert bei uns ziemlich gut. Ich sage bewusst nicht, dass es perfekt wäre, denn das ist es nicht. Doch wenn ich es mit anderen Staaten vergleiche, so haben wir zumindest Wege gefunden, wie bspw. evangelische und katholische Menschen nebeneinander leben können, und zwar ohne, dass sie sich bekriegen. Wenn wir in die Geschichte schauen, so war das auch schon anders. Stellen wir uns vor, der Staat würde nur Regeln begründen, die den einen oder den anderen zugute kommen und die anderen davon ausschliessen. Das war bspw. auch in der DDR der Fall und vielerorts ist das noch heute so.

Schlussgedanken

Abschliessend will ich es nochmals betonen: Ich will keinen Christen irgendwie verurteilen, der in politischer Hinsicht anders denkt als ich. Es ging mir in diesem Beitrag darum meine Fragen, Probleme und einige Ansätze darzulegen. Ich bin kein Gegner von gelebten, konservativen Werten und setze mich auch für deren Erhalt ein. Jedoch tue ich dies nicht primär auf der politischen Ebene. Mit diesen Gedanken möchte ich einzig und allein zum Denken anregen und wenn Du gerne darüber diskutieren willst, dann freue ich mich auf einen Kommentar von Dir oder ein Gespräch mit Dir. Auch dann, wenn Du meine Meinung nicht teilst. Ich bin mir dessen bewusst, dass es ein sehr kontroverses Thema ist.