Im ersten Teil habe ich das Auspacken des Geschenkes von Gott angeschaut. Doch was finden wir in diesem Geschenk und gibt es Christen welche ein besseres oder weniger gutes Geschenk erhalten? Wie werden diese Geschenke verteilt und kann man bestimmen welches Geschenk man bekommen will?
Diese Fragen möchte ich anhand des 1. Korinther Briefes beantworten.

1 Korinther 12, 4 Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben, doch es ist derselbe Geist;
5 auch gibt es unterschiedliche Dienste, doch es ist derselbe Herr;
6 und auch die Kraftwirkungen sind unterschiedlich, doch es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt.

Unsere Gaben sind also sehr unterschiedlich, jeder kann wieder etwas Anderes erhalten und doch ist alles von Gott geschenkt.
Gott sieht uns nicht als statisches Wesen, dass er in ein Schema pressen muss. Sondern er geht auf uns ein, Gott kennt uns besser als wir uns selber kennen. Sein Geschenk ist individuell auf uns zugeschnitten. Es überfordert uns nicht, stellt aber auch keine unter Forderung dar.
Wenn Gott uns durch seine Liebe ein Geschenk macht, können wir sicher sein, dass es genau das Richtige für uns ist. Es gibt keine Fehlkäufe in Gottes Geschenke Einkaufsliste. Es ist deshalb auch keinen Umtausch der Geschenke nötig. Haben wir das Geschenk ausgepackt und erkannt was darin für uns enthalten ist, dann werden wir dies auch mit Gottes Unterstützung und Führung einsetzen können und es wird ein Segen für uns und unsere Mitmenschen werden. Mögen die Gaben noch so unterschiedlich sein, jede ist von Gott gegeben und jede ist wertvoll, denn Sie ist ein auserlesenes Geschenk für uns.

7 Jedem wird aber das offensichtliche Wirken des Geistes zum [allgemeinen] Nutzen verliehen.

JEDEM WIRD! Nicht nur den super Christen, nicht nur den Reichen, nicht nur den Armen auch nicht den Speziell bewährten oder sehr erfahrenen, NEIN, JEDEM wird dieses Geschenk verliehen. Es spielt keine Rolle, ob du dich, als genug würdig hältst oder du Zweifel hast, dass Gott dich wirklich benutzen kann.
Gott hat dir dieses Geschenk schon vorbereitet. Nimm es an, Pack es aus und erkenne was Gott für dich darin bereitet hat. Erkenne, dass vor Gott die alte Person keine Rolle mehr spielt, er hat uns freigekauft und er macht uns neu und jemand, der in Gott neu gemacht wurde, hat in jedem Fall genug Wert um solch ein Geschenk zu erhalten.
Wir gehören zu Gottes Familie und Gott will uns ausrüsten um uns in dieser Familie einbringen zu können. Wir sind nicht als Statisten angestellt, sondern Gott beruft uns Teilhaber zu werden.

Lass dir dies nochmals vor Augen führen, der Schöpfer, Erhalter und König des Universums liebt uns so fest, dass er uns an seinem Reich teilhaben lässt. Er lässt und nicht einfach nur herein, sondern er gibt uns Verantwortung und wertschätzt uns unendlich damit. Dieses Geschenk von Gott ist so Genial wertvoll, dass es nicht nur zu unserem Nutzen, sondern zum Nutzen aller ist.

8 Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis gemäß demselben Geist;
9 einem anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist;
10 einem anderen Wirkungen von Wunderkräften, einem anderen Weissagung, einem anderen Geister zu unterscheiden, einem anderen verschiedene Arten von Sprachen, einem anderen die Auslegung der Sprachen. 11 Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will.

Die Gaben sind ganz unterschiedlich und gerne fangen wir an zu Werten.
«Ein Evangelist ist der einzig wahre Christ», «Wer nicht gerne Predigt, hat den Geist nicht empfangen», «Du kannst nicht Zungenreden? Bist du sicher, dass du dich korrekt bekehrt hast?». Aussagen wie diese sind gefährlich und Wiedersprechen ganz klar der Bibel.
Jede dieser Gaben ist gleich wertvoll, denn Sie lässt sich mit keinem Geld der Welt erkaufen. Gott hat uns als dynamisches Wesen erschaffen, nicht als statische DIN-Norm, welche erfüllt werden muss. Gottes Massstab geht weit über unsere Ansicht von Wert heraus. Wenn Gott uns eine Gabe schenkt, dann ist diese Wertvoll, auch wenn Sie vor den Menschen vielleicht gar nicht wahrgenommen wird. Gott nimmt es wahr und Gott freut sich daran, dass wir sein Geschenk einsetzen.
Es gibt kein Wunschkonzert bei der Geschenke Verteilung, denn Gott weiss genau was das Richtige für uns ist, und deshalb ist jedes Geschenk genau für diese Person, welche es erhält unendlich wertvoll.
Legen wir also die Massstäbe der Welt ab und nehmen wir die Massstäbe Gottes zur Hand.

12 Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus.
13 Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.8
14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.

Paulus war diese Gefahr des Wertens bewusst und er spricht dies offen an. Wir gehören alle zum selben Körper. Dadurch ist auch jede Gabe Teil dieses Körpers und der Einsatz hat Auswirkungen auf alle Teile davon.
Bewege ich die Hand, muss mein ganzer Körper mitarbeiten. Verweigert meine Muskulatur den Dienst, wird sich meine Hand nicht bewegen. Sind die Nerven unterbrochen passiert genauso nichts.
Unsere Gaben sind die Körperteile des Leibes Christi, jede ist wichtig und jede ist wertvoll.

15 Wenn der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre ich nicht zum Leib! — gehört er deswegen etwa nicht zum Leib?
16 Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib! — gehört es deswegen etwa nicht zum Leib?
17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Ohr wäre, wo bliebe der Geruchssinn?
18 Nun aber hat Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt, wie er gewollt hat.

Auch wenn wir unsere Gaben als unwichtig oder wertlos anschauen, gehören wir doch zum Leib und auch wenn wir unser Dienst verweigern sind wir Teil davon. Gott hat uns in seinen Leib aufgenommen, weil er uns dieses Vertrauen entgegenbringt, dass wir diese Funktion auch erfüllen können. Wir sind dabei nicht auf uns alleine gestellt, sondern wie die Hand die Nerven, Sehnen und Muskeln hat benötigen auch wir die anderen Christen, um unsere Gaben einzusetzen.
Ein Evangelist, kann seine Gabe nicht ausführen, wenn er nicht vorher von einem Lehrer ein festes Fundament gelegt bekommen hätte.
Ein Lehrer kann seine Gabe nicht verwenden, wenn er keiner hat, der für ihn betet.
Jede Gabe ist auf andere Gaben angewiesen, um das Optimum aus dem Geschenk herauszuholen.
Ein weiteres Beispiel. An einer Evangelisation bekehren sich viele Leute, doch was geschieht nun mit Ihnen, es braucht nun der Lehrer, welche sie im Glauben unterweisen und Stärken, es braucht die Seelsorger, welche Sie unterstützen und begleiten und es braucht die welche inständig Beten damit Sie das Wirken Gottes vollkommen erkennen können. Würde es nur Evangelisten geben, könnte der Leib genauso wenig funktionieren, wie wenn es nur Lehrer gäbe und genauso verhält es sich auch mit den anderen Geschenken.

21 Und das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht! oder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht!
22 Vielmehr sind gerade die scheinbar schwächeren Glieder des Leibes notwendig

Ein Evangelist kann also nicht sagen, seine Gabe ist die wichtigste, genauso wie ein Lehrer oder Seelsorger usw. dies auch nicht kann. Fehlt eine der Gaben, hat dies Auswirkungen auf alle Teile. Die unscheinbaren Gaben sind dabei genauso wichtig wie die scheinbaren.
Die Innereien kann man nicht sehen, trotzdem funktioniert der Körper nicht ohne sie, teilweise merkt man die direkte Auswirkung nicht, trotzdem sind diese Teile essenziell damit der Körper funktionieren kann.

26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.
27 Ihr aber seid [der] Leib des Christus, und jeder ist ein Glied [daran] nach seinem Teil.
28 Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen.
29 Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte?
30 Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Können alle auslegen?

Paulus stellt dies nochmals eindrücklich klar. Nicht jeder ist ein Apostel, Prophet, Lehrer usw. Nehmen wir unsere Füsse als Beispiel, wir Verstecken Sie den ganzen Tag in Schuhe und bemerken Sie meistens gar nicht. Doch habe ich eine Fussverletzung, ist mein gesamter Leib beeinträchtigt, ich kann mich dann nicht mehr fortbewegen und mein ganzer Körper spürt den Schmerz.
Die Aufzählung des Paulus hat dabei keine wertende Eigenschaft. Es ist Paulus absolut bewusst, dass jede Gabe gleich viel Wert hat, doch muss er diese natürlich irgendwie aufzählen, auch ist die Liste hier nicht vollständig.
Wenn wir erkennen, dass das Geschenk unendlich wertvoll ist und es kein Besser oder schlechter gibt, dann können wir auch ohne Angst dieses Geschenk einsetzen. Haben wir erkannt, dass unser Geschenk sein voller Umfang nur mit anderen Geschenken zusammen erreichen kann, dann wird es uns leicht fallen mit anderen am Reich Gottes zu Arbeiten.

Denn Gottes Liebe ist so unendlich gross, dass er uns Berufen hat zum Dienst an seinem Reich. Ein Reich, welches nicht in dieser Welt ist, sondern ein Reich welches unendlich viel grösser ist, als wir überhaupt vorstellen können. Was für eine Ehre und Wertschätzung ist dies?
Lass uns dankbar sein, für diesen unendlich genialen Gott, welcher auch dem Geringsten die wertvollste Sache anvertraut.
Denn der Inhalt des Geschenkes ist wertvoll und niemand kann dessen Wert auch nur um ein Staubkorn verringern.

1) Alle Bibelstellen nach Schlachter 2000