Ist die Liebe von Jesus wirklich Unauhörlich?

Dieser Frage möchte ich in Bezug auf die Leidensgeschichte von Jesus anschauen. Hat Jesus auch im Angesicht des Todes noch geliebt oder hat er angefangen zu hassen oder zumindest Gleichgültigkeit gezeigt?
Die Kreuzigung von Jesus, wird in allen vier Evangelien von leicht anderen Sichtpunkten angeschaut. Dadurch erhalten wir einen sehr genauen Einblick, wie und was am Kreuz genau passiert ist. Ich möchte hier nun das Verhalten von Jesus am Kreuz genauer anschauen, um zu sehen wie die Liebe von Jesus auch im Angesicht des Todes, vollständig vorhanden war. Ich werde dabei die einzelnen Handlungen am Kreuz analysieren und so herausfinden wie Jesus sogar am Kreuz die Liebe weiter auslebte.
Doch zuerst müssen wir uns die Umstände am Kreuz bewusst machen.
Die Kreuzigung war die wohl grausamste Hinrichtungs-Methode welche zur damaligen Zeit angewendet wurde. Die Gekreuzigten wurden dabei an Füssen und Händen an das Kreuz genagelt. Danach wurde das Kreuz aufgestellt und der gekreuzigte stützte sich an den durchbohrten Füssen ab. Meistens wurde beim Aufstellen der Kreuze auch die Arme ausgerenkt und so lag das ganze Gewicht auf den durchbohrten Füssen. Der Todeskampf am Kreuz konnte dabei mehrere Tage gehen. Schlussendlich Erstickte der gekreuzigte meistens. Während dieser Zeit Dehydrierte das Opfer auch und die Eingeweide wurden zusammen gedrückt. Die Kreuzigung alleine war also definitiv schon genug qualvoll. Doch Jesus erlitt noch viel grössere Qualen. Vor der Kreuzigung wurde er ausgepeitscht, geschlagen und bespuckt. Nur schon durch die Auspeitschung, ist ein Tod sehr wahrscheinlich gewesen. Jesus war also physikalisch am Ende seiner Kräfte und hatte schon unvorstellbare Qualen erlitten, noch bevor er ans Kreuz geschlagen wurde.

Ich glaube, wir würden in solch einer Situation sicherlich keine Liebe mehr Zeigen, geschweige denn überhaupt noch an irgendetwas rationales Denken. Doch Jesus hat auch in dieser Situation nicht aufgehört sich, um die Menschen zu kümmern.

Der erste Hinweis darauf finden wir im

Lukas 23, 33 Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.
34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los [darüber].

Jesus hatte seine Henker nicht verflucht, beschimpft oder sogar durch seine Macht von Feuer verzehren lassen. Nein, er bat um Vergebung für Sie. Jesus wusste, dass die Menschen gar nicht realisierten was sie gerade taten und er vergab Ihnen. Stellen wir uns dies nochmals vor, Jesus am Ende seinen physischen Kräften, von unvorstellbaren Qualen durchtrieben vergibt diesen Menschen, welches das zu verantworten haben.

Als Jesus schon einige Zeit am Kreuz hing, hat er in weiteren Situationen nochmals gezeigt, dass er immer noch voll Liebe war, die Erste davon ist auch eine der Bekanntesten.

Lukas 23, 39 Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!
40 Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist?
41 Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan!
42 Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst!
43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!

Jesus nimmt sich dem bekehrendem Räuber an, er nimmt seine Reue ernst und spricht ihm die Erlösung zu. Obwohl Jesus am Ende der Kräfte war, nimmt er sich dem Verbrecher an.

Doch nicht nur um das Seelenheil des Verbrechers sorgt er sich, sondern er kümmert sich sogar noch um weltliche Dinge.

Johannes 19, 25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena.
26 Als nun Jesus seine Mutter sah und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
27 Darauf spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Eigentlich könnte man ja meinen, so etwas von Sinnlos, was Jesus hier macht. Warum hat er nicht einfach seine Kraft verwendet um noch ein bisschen zu Evangelisieren. Stattdessen teilt er seiner Mutter einen neuen Sohn zu. Wenn wir dies jedoch genauer anschauen, sehen wir auch in dieser Tat eine absolute Liebe. Jesus Liebe ist nicht nur auf die Seelisch und geistige Ebene beschränkt, sondern Jesus liebt uns auch auf der Leiblichen(Weltlichen) ebene.
Zu damaliger Zeit war der Verlust eines Sohnes eine sehr Schlimme und Beschämende Sache für eine Mutter. Jesus zeigt seine Liebe zu seiner Mutter und seinem Jünger, durch diese Tat. Er weiss wie wichtig Familie und Gemeinschaft ist und auch am Kreuz lebt er dies immer noch weiter.
Die Liebe hört also nicht, auf unsichtbarer Ebene auf, sondern Sie durchdringt auch die sichtbare Welt.

Doch dieser liebes Beweis, ist nichts gegenüber dem nachfolgenden Ereignis.

Matthäus 27 (Markus 15,34), 46 Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«

Jesus musste nun durch etwas noch viel Schlimmeres gehen. Etwas gegenüber dem die physischen Qualen, nichtig wurden. Er musste die Verbindung zum Vater aufgeben, damit er die Sünde von uns, auf sich nehmen kann.
Sünde ist die Trennung von Gott und so war Jesus (Der eins im Vater war) getrennt von dieser Verbindung.
Wie unvorstellbar krass dies gewesen sein muss, können wir nicht mal ansatzweise begreifen.
Hier kommt die ultimative Liebe zum Vorschein. Der Vater opfert seinen Sohn und der Sohn lässt sich Opfern, für uns Menschen.
Für uns, obwohl wir es mit nichts Verdient haben. Aus reiner Liebe nimmt Jesus diesen unvorstellbaren Weg auf sich, damit wir wieder Gemeinschaft mit Gott haben können. Damit unsere Sünden ein für alle Mal vergeben werden können. Nicht wir können den Graben der Sünde überspringen, sondern Gott musste dies tun und er hat dies nicht einfach nur halbherzig getan, sondern endgültig und vollständig.

Die Liebe Gottes hat nicht am Kreuz aufgehört, sondern Sie wurde dort erst richtig Fassbar für uns. Durch den Tod und die Auferstehung Jesus können wir erlöst werden.
Nehmen wir dieses Opfer dankbar an. Lasst uns erkennen, dass wir Vergebung brauchen und die Liebe Gottes annehmen. Lassen wir uns die Botschaft des Kreuzes klar werden und handeln.

Ich möchte zum Schluss die Aussage anhand eines Bibelverses verdeutlichen.

Johannes 3, 16 Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.
17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.
18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.5
19 Darin aber besteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse

Alle Bibelstellen nach Schlachter 2000