Kurzschlüsse führen meistens zu einem Riesen Knall, es geht nichts mehr!
Bei Kurzschlüssen gehen die Lichter aus, bleiben Züge stehen, es gehen Dinge kaputt. Nicht alle Kurzschlüsse, sind so gut sichtbar wie diese in dem Video, doch Ihre Auswirkung sind auch da Stillstand, Dunkelheit und Defekte.
Auch im Leben gibt es solche Knälle, nach denen nicht mehr viel geht. Es knallt so richtig und dann bleibt alles stehen, nichts geht mehr!
In der heutigen Geschichte geht es auch um solche Knälle.
Die meisten werden die Geschichte von Ruth kennen, es geht dabei um eine Familie, die von einer Hungersnot aus Judäa nach Moab flüchtet. Die Söhne von Noemi Heiraten dabei jeweils eine Moabiterin, Orpa und Ruth. Alles sieht gut aus, alle sind glücklich und zufrieden.
Doch aus dem Nichts stirbt der Mann von Noemi und auch Ihre Söhne und damit die Männer von Orpa und Ruth.
Es knallt so richtig!
Eine halbe Familie ist plötzlich ausgelöscht, nichts geht mehr, das Leben bleibt stehen.
Schnell stellen wir uns die Frage, wo ist Gott in dieser Situation, warum greift er nicht ein?
Auch in unserem Leben gibt es solche Kurzschluss-Situationen, alles scheint schief zu laufen, alles läuft aus den rudern. Gott scheint so fern zu sein!
Doch die Geschichte von Ruth endet nicht mit dem Knall, sondern Sie beginnt erst da. Ruth und Orpa, zieht mit Noemi nach Judää. Ein Land, welches sie nicht kennen.
Noemi denkt, es wäre besser, dass sie doch dort bleiben, wo sie schon immer gewesen sind.
Ja Sie drängt die beiden regelrecht zur Umkehr, sie glaubt nicht daran, dass es den beiden besser gehen würde. Das ganze artet aus und wird ziemlich emotional
Rut 1, 14-15(SCH2000)
Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten noch mehr; und Orpa küßte ihre Schwiegermutter [zum Abschied]; Ruth aber hing ihr an. Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihren Göttern; kehre du auch um, deiner Schwägerin nach!
Wir finden hier drei Charakteren, alle welche aus derselben Situation kommen, alle haben Ihre Männer verloren, alle haben keine Kinder und damit keine Hoffnung auf Zukunft, bei allen hat es so richtig geknallt.
Doch wir sehen auch drei ganz unterschiedliche Reaktionen.
- Orpa, Sie will zwar mitkommen, kehrt dann aber trotzdem wieder zurück
- Noemi, Sie will niemandem eine Last auferlegen und bezeichnet sich selbst als „Bitter„[1], Sie sieht keine Hoffnung mehr und will deshalb zurück in Ihr Land, vielleicht wollte sie Ihren Lebensabend noch in Ihrem Heimatland erleben. Wir sehen, dass sie keine Hoffnung mehr hat. Sie geht davon aus, dass Gott sich gegen Sie gestellt hat.
Noemi ist verbittert und mutlos, sie verfällt in Zweifel und Depression.
- Schlussendlich finden wir noch Rut, die sich an Noemi „dran hing“. Dieses „hing ihr an“, bedeutet eigentlich wörtlich „Klebte an Ihr“, es ist derselbe Wortstamm[2] wie wir im 1. Mose finden, wenn es darum geht, dass ein Mann und eine Frau eins werden.[3] Rut klammert sich richtig an Noemi dran, weil sie eine Hoffnung hat und weil sie eine tiefe liebe zu Noemi hat. Rut kann sich gar nicht vorstellen, dass sie Noemi jemals verlassen will.
Wir haben nun drei Charakter, Orpa, die nur den halben Weg geht, Noemi, welche in Ihrer Situation an Gott zweifelt, und Rut welche sich anhängt und nicht loslässt.
Als welche Person kannst Du Dich Identifizieren, wie reagierst Du in Deinem Glauben, wenn es so richtig knallt?
Doch wir sehen hier nicht nur drei Charaktere, sondern auch drei Entscheidungen.
- Orpa entschiedet sich zu gehen, aufzugeben.
- Noemi entscheidet sich keine Hoffnung mehr zu haben in Zweifel und Verzweiflung zu Leben.
- Rut entscheidet sich, trotz allen Umständen, Noemis Gott anzuhangen, sie bekennt dies mit dem bekannten Spruch „Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott„[4]. Sie entschied sich zu Lieben und zu Vertrauen.
Die Geschichte von Rut, lehrt uns etwas Wichtiges, nämlich das unsere Entscheidungen für oder gegen Gott, Auswirkungen haben. Aber auch, dass unsere Entscheidungen, für Gott nicht nur uns als Einzelperson angehen. Rut wurde am Ende der Geschichte gesegnet, in dem Sie einen Mann fand und ein Kind bekam, doch auch Noemi, welche keine Hoffnung hatte, ja an Gottes Liebe gezweifelt hat, wurde durch Ruts Glaube mit gesegnet.[5]
Ruth hat Ihre Glaubensentscheidung konsequent gelebt, Sie hat aus Liebe und vertrauen gehandelt und dadurch konnte Sie eine Segensspenderin werden.
Gott will durch unsere Glaubensentscheidungen wirken. Er möchte uns dazu verwenden, dass wir ein Segen und ein Zeugnis für die Welt sind!
Wir sehen dies im Neuem Testament noch viel deutlicher, in der Geschichte des Gelähmten, der von seinen Freunden durch das Dach heruntergelassen wurde.
Lukas 5, 19-20 (SCH2000)
Und da sie wegen der Menge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit der Liegematte durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.
Und als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!
Wir lesen in dieser Stelle, nicht vom persönlichem Glauben des Gelähmten, vielleicht hat er sich gar nicht wehren können gegen das herumtragen der Freunde, vielleicht hat er, wie Noemi gezweifelt, ob dies wirklich klappen würde. Doch Jesus spricht hier «Ihren» Glauben an, also den Glauben der Freunde und nur deshalb, konnte der Mann überhaupt zu Jesus gebracht werden.
Wir wissen wenig über den Mann, aber auch in seinem Leben hatte es mal so richtig geknallt, sodass er gelähmt wurde. Auch in seinem Leben gab es einen Kurzschluss. Doch seine Freunde entschieden sich, dass es noch Hoffnung gibt, dass dieser Jesus Ihrem Freund helfen kann, Sie setzen alles daran, dass er vor Ihn gebracht wird. Der Entscheidung der Freunde, diesen Mann vor Jesus zu bringen wurde ihm am Ende zum Segen. Die Freunde lebten Ihren Glauben authentisch, denn Sie nahmen alle Risiken auf sich, deckten Dächer ab und begaben sich in die Gefahr, sich unglaublich zu blamieren. Weil Sie den Glauben und die Hoffnung hatten, dass dieser Jesus Ihrem Freund helfen kann. Sie lebten Ihren Glauben und handelten danach.
Bei den Männern und bei Ruth hat Ihren Glauben das Leiden der anderen Person gesehen und Sie haben das Vertrauen gehabt und das Risiko auf sich genommen aus Liebe zu der anderen Person.
Gottes wirken durch Liebe und Vertrauen aus Glauben
Wir finden in dem Muster von Ruth und in dem der Freunde, Gottes Wirken durch die Glaubenshandlung von anderen. Dabei bestehen Glaubenshandlungen aus zwei wichtigen Elementen.
- Die Liebe zu den Mitmenschen, nicht einfach eine Liebe, sondern die selbstlose Liebe, welche wir durch den Glauben zu unseren Mitmenschen aufbringen können. Gott hat uns zuerst geliebt, deshalb können wir erst Lieben.[6]
- Vertrauen, wir können in unserem Glauben darauf vertrauen, dass Gott durch unsere Glaubenstaten wirken will, kann und es auch tut!
In diesem Vertrauen können wir unsere Glaubenstaten und Entscheidungen durchführen, weil wir auf Gottes Wirken vertrauen können.[7]
Die Freunde haben den Gelähmten so fest geliebt, dass Sie alles auf sich nahmen, sogar eine teure Dachreparatur, um Ihm zu helfen. Sie gingen aus Liebe die extra Meile!
Doch in dieser Liebe haben Sie aus einem Tiefen Glaubensvertrauen gehandelt, Sie vertrauten darauf, dass Jesus wirklich Helfen wird. Sie vertrauten darauf, dass Jesus auch für Ihren Freund bereitsteht und Ihn annehmen will.
Gott/Jesus wirkt durch den Glauben der Freunde.
Doch das beste Beispiel ist Jesus selbst.
Jesus will sich auch uns annehmen, er steht auch für uns bereit, er ist auch für uns ans Kreuz und wieder auferstanden.
Das Kreuz und die Auferstehung, da ist ein Riesen knall passiert, einen Knall, der die Welt ja das Universum erschüttert hat, doch wie dieser Knall bei Rut, das Leben von drei Personen beeinflusste, beeinflusst der Knall vom Kreuz alle Leben von jedem hier.
Wir können uns auch entscheiden, wie wir auf diesen Knall reagieren wollen. Wollen wir wie Orpa nur einen kleinen Weg gehen und dann umkehren. Eine Entscheidung, welche am Anfang vielleicht durchaus ernst gemeint war, aber keine Substanz hatte oder wollen wir wie Rut uns an Jesus anhangen, der der uns Hoffnung gibt, der welcher unsere Schwächen und Ängste kennt, der der mit uns in durch diese Leben gehen will und uns erlösen will.
Ich wünsche mir, dass wir wie Ruth zu Segensträgern werden können, weil wir uns so an Gott geklammert haben, wie sich Ruth an Noemi und Ihren Gott klammerte. Ich wünsche mir, dass Gott unsere Glauben Entscheidungen zum Segen für unsere Mitmenschen machen kann. Ich wünsche mir, dass unsere Entscheidung für Jesus, nicht nur der Halbe weg ist, sondern dass wir wie Ruth mit ihm bis ans Ende gehen, dass wir auch nach den grössten knallen in unserem Leben, immer noch wissen, dass Gott es besser machen kann, dass Gott mit uns da ist und dass wir ihm immer vertrauen können. Ich wünsche mir, dass es uns wieder neu bewusstwird, dass unsere Entscheidung für Jesus nicht nur für uns Auswirkungen hat, sondern für alle, die um uns sind. Ich wünsche mir, dass wir immer mehr von Gott gebraucht werden können, weil wir in dieser Liebe und diesem Vertrauen handeln und verankert sind. Ich wünsche mir, dass unser Glauben nicht nur für uns Wirksam ist, sondern für jeden um uns.
Wir sind ein Licht und ein Licht scheint nicht für sich selbst, sondern für alle, die darum sind.[8]
Der Gelähmte wäre nie zu Jesus gekommen, wenn die Freunde nicht aus Glauben, Liebe und Vertrauen gehandelt hätten. Der Glaube der Freunde hat Ihn schlussendlich erst zu Jesus gebracht. Genau so bringen wir durch unsere Glaubenshandlungen und Entscheidungen Menschen zu Jesus.
Lasst uns wie Rut eine Entscheidung treffen, eine Entscheidung für den Weg mit Jesus, den Jesus dessen Liebe grösser ist als wir es uns vorstellen können,, dessen Liebe so überschwänglich ist, dass es auch unsere Mitmenschen befassen wird.
Zum Abschluss will ich noch ein paar Fragen mit auf den Weg geben.
- Wo haben deine Glaubensentscheidungen Segen für andere bewirkt?
- Wie hat Gott dadurch gewirkt?
- Klebe ich an Jesus oder gleiche ich eher einer Orpa oder eine Noemi?
- Wie willst Du in Kurzschluss Zeiten Deinen Glauben vor Deinen Mitmenschen ausleben?
Gott will durch uns Wirken, lasst uns auch in Kurzschluss Situationen, nie vergessen, dass er dies auch wirklich tun kann!
[1] Rut 1, 13b Nicht doch, meine Töchter! Denn mir ergeht es noch viel bitterer als euch, weil die Hand des HERRN gegen mich ausgestreckt ist. [2] Hing ihr an = דָּ֥בְקָה (dā·ḇǎq) sich klammern an v. — feste oder stur festhalten [3] 1. Mose 2, 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein [4] Rut 1, 16 Aber Ruth antwortete: Dringe nicht in mich, dass ich dich verlassen und mich von dir abwenden soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! [5] Vgl. Rut 4 [6] Vgl. 1.Johannes 4,19ff [7] Vgl. Apg 19,11; 1Kor 12,6; Phil 2,13; Apg 14,3; Hebr 11,1; 2Tim 2,13 etc. Gott ist absolut vertrauenswürdig! [8] Mt 5,14