Markus 10
25 Es ist leichter, daß ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.
Das berühmte Kamel Gleichnis von Jesus. Wie das Bild oben wird darüber viel gesprochen. Sicherlich weil das Beispiel sehr lustig tönt und die Vorstellung dann doch ein bisschen komisch scheint, ein Kamel durch ein Nadelöhr zu zwängen. Das Gleichnis wird dabei von vielen unterschiedlich angeschaut. Manche sagen, dass mit Nadelöhr ein kleines Tor oder eine Felsöffnung gemeint war, in der ein Kamel durchaus mit viel Zwängen durchgehen konnte. Wieder andere sprechen Reichen jede Möglichkeit der Erlösung ab. Doch beide Argumente gehen hier an der Aussage des Gleichnisses vorbei.
Wie in vielen Gleichnissen, gibt es hier auch mehrere Aussagen, welche wir uns zu Herzen nehmen können, ich möchte hier aber nur auf die wichtigste eingehen.
Schauen wir uns also, den Kontext dieser Geschichte mal genauer an.
Dieses Gleichnis, folgte nach der Geschichte mit dem reichen Jüngling, welcher wegen seinem Reichtum nicht Jesus Nachfolgen wollte. Daraufhin entgegnete Jesus den Jüngern diese Worte.
Markus 10
23 Da blickte Jesus umher und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes eingehen!
24 Die Jünger aber erstaunten über seine Worte. Da begann Jesus wiederum und sprach zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es für die, welche ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, in das Reich Gottes hineinzukommen!
Jesus sagt, dass ein Reicher nur sehr schwer ins Reich Gottes kommen wird, daraufhin sind die Jünger verwundert. Doch weshalb sind Sie verwundert? Haben Sie nicht gerade das lebende Beispiel gesehen, weshalb dies so ist? Verfolgen wir die Geschichte mal weiter.
Danach folgt das Gleichnis Jesus
25 Es ist leichter, daß ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.
26 Sie aber entsetzten sich sehr und sprachen untereinander: Wer kann dann überhaupt errettet werden?
Im Vers 26, ist wieder um die Reaktion der Jünger auf das Gleichnis beschrieben.
Entsetzt, fragten Sie wer, dann überhaupt errettet werden könnte. Von wo kommt dieses Entsetzen der Jünger?
Was an dieser eigentlich recht simplen Aussage, hatte die Jünger so zum Entsetzen gebracht und weshalb hat diese Aussage über «Reiche» Sie dazu veranlasst, zu fragen, wer dann überhaupt errettet werden könnte.
Die Antwort auf diese Fragen finden wir in dem damaligen Bild, von Segen.
Für die Juden, war jemand, der Reich ist, ein von Gott gesegneter. Arme Leute hatten Ihre Armut Ihren Sünden zu verdanken und waren zu Recht Arm oder krank. Wer also Reich war, der war von Gott besonders gesegnet. Dieses Denken war natürlich auch den Jüngern bewusst. Wenn Jesus nun aber sagt, dass es für ein Kamel einfacher ist, durch ein Nadelöhr zu gehen, als dass ein Reicher (Ein von Gott in grosser Masse gesegneter) in das Reich kommt. Dann wird das Entsetzen der Jünger viel klarer.
Wenn schon die Super gesegneten nicht hereinkommen, wie könnten dann Sie, die Armen Fischer in das Reich kommen. Wahrscheinlich wurde hier, den Jüngern gerade die gesamte Hoffnung auf Rettung zerschlagen. Ihre weltliche Vorstellung brach zusammen und entsetzen machte sich breit.
Doch Jesus, sah das Entsetzen der Jünger und verstand es auch. Seine Antwort hat einen grossen seelsorgerischen und liebevollen Charakter.
27 Jesus aber blickte sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott! Denn bei Gott sind alle Dinge möglich.
Jesus Blickte die Jünger an, er zeigte damit, dass er Ihr Entsetzen genau verstanden hatte und er wusste genau, dass sein Gleichnis nun von den Jüngern verstanden werden konnte. Was für ein Blick musste, dies gewesen sein als er voller Liebe sprach, dass es für keinen Menschen möglich sei, aber für Gott sei es möglich. Einen extrem hoffnungsvollen Satz, der nur mit Glauben verständlich ist.
Denn Jesus hat hier, das Prinzip der Erlösung kurz und bündig zusammengefasst.
Für uns Menschen ist es nicht möglich, aus unseren Werken errettet zu werden. Wir sind wirklich ein Kamel, welches durch ein Nadelöhr muss. Es gibt keine Möglichkeit! Es ist unmöglich, ein Kamel durch ein Nadelöhr zu bringen. Keine, ist er noch so Reich, bringt dies zustande. Aber Gott, kann es und Gott macht es auch.
Gott hat das Kamel durch den Tod und die Auferstehung von Jesus durch dieses Nadelöhr gebracht. Er bietet dieses Wunder der Erlösung an.
In diesem Gleichnis ist, wirklich ein Nadelöhr gemeint, etwas das wirklich vollkommen unmöglich ist.
In keiner Weise können wir uns selbst ins erretten.
Doch Gott kann es und Gott will es. Es gibt keine besonders gesegneten Menschen, welche sich durch dieses Nadelöhr zwängen könnten, oder irgendwelche geheime Tricks.
Jesus hat dies den Jünger auf eine eindrückliche Weise klargemacht.
Johannes 14
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!
Niemand kommt durch dieses Nadelöhr, ausser durch Jesus/Gott. Er ist der Weg. Durch Ihn, ist diese unmögliche tat, möglich geworden. Er kam auf diese Welt, starb und besiegte den Tod, etwas noch Unmöglicheres als das Kamel Gleichnis.
In diesem Beispiel geht es also nicht darum, dass wir das Kamel mit viel Gedränge doch noch durch ein «Tor» oder «Felsspalt» zwängen könne, dann würde uns dieses Gleichnis eine Möglichkeit der Selbsterlösung zeigen.
So verlockend diese Vorstellung auch für uns scheinen mag. Handelt diese Stelle in keiner Weise davon, viel mehr wird diese Möglichkeit klar abgelehnt. Dies zeigt uns nur schon die Aussage von Jesus dazu «Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott! Denn bei Gott sind alle Dinge möglich»
Wie befreiend ist es, wenn wir dies wie die Jünger von Jesus hören und annehmen können.
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit, können wir uns wieder Bewusst werden, was Jesus für uns getan hat. Er hat das Unmögliche möglich gemacht und Versöhnung mit Gott und den Menschen in die Welt gebracht.
Dies ist das grösste Geschenk, welches wir an Weihnachten erhalten haben.
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