Wer kennt diese Situationen nicht, in denen man viele Fragen an Gott hat. Fragen welche anscheinend unbeantwortet bleiben, auf welche wir keine Antworten erhalten?
Ich befinde mich gerade in so einer Phase, habe ich doch sehr viele Fragen, welche eigentlich bald mal geklärt sein müssten, und zwar betrifft es meine Zukunft. Möchte ich doch schon lange ein Theologie-Studium beginnen. Doch leider ist es mit dem reinen Entscheiden, dass ich dies machen möchte noch nicht getan. Gibt es doch so viele Fragen, welche zuerst geklärt werden müssen.
Vom genauen Zeitpunkt, über die Finanzierung, bis zur Frage, wo Gott mich nach einem Studium dann genau einsetzen möchte.
Zusätzlich kommen Fragen, welche für mich eigentlich schon beantwortet sind, aber ein konstantes grosses Vertrauen benötigen und im Hintergrund immer gern wieder Zweifel hervorrufen wollen, z. B. wie ich dann mit meinen nicht existenten Sprachtalenten Griechisch und Hebräisch lernen sollte oder ich drei Jahre «Pauken» wirklich durchziehen werde?

In all diesen Fragen ist mir vor einiger Zeit, Habakuk über den Weg gelaufen. Einen sehr kurzen Propheten, aber er hat mich direkt angesprochen. Habakuk hat dabei auch sehr viele Fragen an Gott, er versteht seine Wege nicht, sieht sein Handeln nicht und stellt Gott ziemlich direkt Fragen. Doch wie Habakuk nach dem Stellen der Fragen reagiert, ist für mich bis heute ein Vorbild, welchem ich folgen möchte.

Habakuk 2 (ELB)
1 Auf meinen Posten will ich treten und auf den Wall mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was für eine Antwort ich auf meine Klage erhalte.

Habakuk verzieht sich nicht in sein Kämmerchen und denkt: „Gott wird sowieso nicht Antworten“. Sondern er stellt sich auf seinen Wachtposten, er steht bereit und hält Ausschau, nach der Antwort Gottes. Er ist fest davon überzeugt, dass Gott ihm Antworten wird, deshalb hält er sich bereit und bezieht seinen Posten.
Wir sehen hier eine tiefe Entschlossenheit, jemand, der zwar nicht mehr durchsieht, aber felsenfest davon überzeugt ist, dass Gott ihm Antworten wird und er nicht schweigend wird.
Habakuk ist bereit aktiv zu werden um mit dem gehörtem auch etwas anfangen zu können. Er erwartet nicht nur eine Antwort, sondern er will bereit sein, um die Antwort aktiv aufzunehmen. Er steht nicht einfach passiv da und verfällt in Selbstzweifel oder Hass, weil er immer noch Dinge nicht versteht.
Habakuk hat eigentlich alles richtiggemacht, er hat seine Fragen direkt an Gott gestellt und mit vollem Vertrauen auf seine Antwort gewartet. Auch wenn wir heute, die Antwort, welche er von Gott erhalten hat, sehr schwer verstehen können, hat Gott geantwortet und nicht geschwiegen.

Wir wissen nicht wie lange Habakuk auf eine Antwort gewartet hat, aber wir dürfen genau wie er absolut darauf vertrauen, dass Gott nicht Schweigen wird, dass er uns die Antworten gibt, welche wir benötigen, auch wenn wir Sie manchmal nicht sofort erhalten oder im Moment nur schwer verständlich ist.

Voller Erwartung können wir bereitstehen, unser Posten beziehen und vertrauen, dass Gott sprechen wird. Dann werden wir wie Habakuk Beten können.

Habakuk 3
2a HERR, ich habe deine Botschaft vernommen. Ich habe, HERR, dein Werk gesehen … (ELB)