Eine Frage, die jeder sicherlich schon mal gehört hat.
Das Letzte mal als mir diese gestellt wurde, war der Fragende schon davon überzeugt, dass er damit nun mein Gottesbild zerstört hat und seine atheistische Ansicht vollends gesiegt hat.
Aber kann solch eine blöde Frage, Gott wirklich gefährlich werden?
Sehen wir uns also diese Frage mal an und schauen wir was Gott dazu antwortet.
Die Frage möchte ein Paradoxon erstellen, es soll damit aufgezeigt werden, dass es so was wie einen allmächtigen Gott gar nicht geben kann, dass es unlogisch und dumm ist an so etwas zu Glauben. Doch vergessen wir bei dieser Frage, dass wenn es wirklich einen allmächtigen Gott gibt, er diese Frage sicherlich beantworten kann, ohne dabei seine Allmacht aufs Spiel zu setzen.
Meine Antwort auf diese Frage ist eindeutig, «JA! Er kann und nicht nur das, sondern er hat es bereits gemacht».
Viele werden nun sagen, geht es noch, solche Behauptungen anzustellen, doch will ich zuerst meine Argumentation erläutern.
Wenn wir wirklich davon ausgehen, dass Gott ein allmächtiger und liebender Gott ist, dann können wir auch davon ausgehen, dass er diese Frage bereits beantwortet hat. Da er weiss, dass diese Frage von vielen als Hauptargument gegen ihn gebraucht wird, wird er Sie nicht einfach nur nebenbei beantwortet haben, immerhin geht es darum, die Allmacht Gottes infrage zu stellen.
Doch wo in der Bibel finden wir dann so etwas?
Dazu gehen wir in das Neue Testament und schauen uns Jesus genauer an.
Jesus war ganz Gott und ganz Mensch, demzufolge war er in seiner menschlichen Person genauso limitiert wie wir. Wir sehen dies an mehreren Stellen, z. B. benötigte Jesus Ruhe, Schlaf, Nahrung usw. auch fühlte er Trauer und Schmerz. Obwohl Jesus also ganz Gott war, war er in seiner Zeit auf der Erde limitiert und dies bewusst und ohne dass man Ihm seine Allmacht in irgendeiner Weise leugnen könnte.
Doch wo hat Jesus nun diesen «Stein» nicht tragen können?
Wir finden dies in einem scheinbar nebensächlichen Satz, in drei der vier Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas)
Mt 27,32 Als sie aber hinauszogen, fanden sie einen Mann von Kyrene namens Simon; den zwangen sie, ihm das Kreuz zu tragen.
Normalerweise mussten die zum Kreuzestod verurteilten, Ihr Kreuz selber tragen. Anscheinend war Jesus aber von den Geisselungen so geschwächt, dass er dies nicht mehr konnte. Deshalb zwangen die Römer einen aussenstehenden dazu.
Gehen wir nun davon aus, dass Jesus diese Welt erschaffen hat, dann hat er auch dieses Kreuz erschaffen, doch obwohl er Gott war, konnte er es nicht Tragen.
Diese Situation behandelt also genau diese Frage.
Jesus konnte tatsächlich etwas erschaffen, was er nicht tragen konnte. Er hat dies bewusst gemacht und mit vollem willen. Durch sein Menschwerden, auf dieser Erde, hat er seine Allmacht willentlich beschränkt aber nicht gebrochen.
Es ist also eigentlich ein noch viel grösserer Beweis für seine Allmacht, denn nur wer wirklich macht über etwas hat, kann diese auch willentlich einschränken.
Doch Gott hat es nicht bei dieser für ihn wohl viel zu simplen Frage belassen, er ging ein paar Schritte weiter und eigentlich müssten die Atheisten diese Frage stellen um wirklich eine Allmacht infrage stellen zu können.
Kann Gott Sterben, aber trotzdem Leben?
Wäre Gott wirklich allmächtig müsste er, sich sogar Töten können aber doch nicht tot sein.
Stellen wir diese Frage, wird es noch offensichtlicher, dass Gott dies genau getan hat.
Jesus ist für uns Gestorben, er war tatsächlich tot, doch lebt er und auch durch seinen Tod, war Gottes Allmacht nie gebrochen.
Der Tod am Kreuz war eine Willenstat Gottes, er hat dies willentlich auf sich genommen. Niemand konnte ihn dazu zwingen, er wollte für uns sein Leben lassen und die Quallen des Todes erleiden. Er hat seine Allmacht willentlich eingeschränkt damit wir gerettet werden können.
Halten wir dies vor Augen, wird die Tat Jesus noch einmal viel intensiver.
Der allmächtige Gott, der Schöpfer von allem, lässt sich auf die Stufe seiner Schöpfung herunter, damit er uns einen Ausweg aus dem verderben bieten kann. Ein Herunterlassen auf diese Stufe erfordert nur schon viel mehr macht, als wir überhaupt vorstellen können.
Gott hätte in seiner Allmacht auch anders handeln können oder er hätte es auch sein lassen können. Doch liebt er uns so fest, dass er diesen Schritt machen wollte. Damit Wir, durch ihn, Errettung finden können. Aus vollkommener Liebe ging Jesus in diese Welt und aus vollkommener Liebe ging er von dieser Welt.
Gottes Allmacht zeigt sich durch diese Tat nicht etwa schwach, sondern noch einmal unendlich viel stärker als wir uns dies vorstellen können.
Ja, Gott kann tatsächlich einen Stein erschaffen, welcher er nicht tragen kann. Denn Gott kann seine Allmacht willentlich beschränken, um Sie noch viel stärker zu beweisen.
Lassen wir uns also nicht mehr von solchen Fragen verunsichern, denn Gott hat diese Frage schon lange für uns Beantwortet und er hat die Antwort sogar noch weitergeführt.
Gott kann Sterben und trotzdem Leben, einen grösseren Beweis einer Allmacht benötige ich nicht mehr.
Wie Dankbar kann ich sein, dass dieser allmächtige Gott uns so sehr Liebt, dass er dies für uns getan hat.
1) Alle Bibelstellen nach Schlachter 2000
Ich denke an zwei Antworten. Erstens können wir uns Gott nicht als kleine Bastelfee vorstellen. Er bastelt den Stein und klebt und knetet und pappt noch ein bißchen Lehm hier und da dran, und dann versucht er mal , ihn anzuheben. Nee, so geht das nicht. Gott ist in allem, was er erschafft auch das ordnende Prinzip, das allem innewohnt. Dann müßte er sich ja selbst anheben, und das geht schlecht.
Die andere Antwort: Ja, das kann er. Nur – wie groß soll der Stein werden, und wie lange soll er dran bauen? Wir brauchen hierfür die Konzepte Unendlichkeit (der Stein wird unendlich groß) und Ewigkeit (Gott wird ewig an dem Stein zu bauen haben). Damit wird der Stein zum Synonym für die Schöpfung selbst. Ja, er kann diesen Stein bauen, und er tut es gerade. Wir selbst sind die Moleküle dieses Steins, und wir kommen alle nie in den Genuß, dabeizusein, wenn Gott die Probe auf’s Exempel macht. Die Schöpfung selbst (der Stein) wächst ewig ins Unendliche.
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Ich kam zur gleichen Erkenntnis, als ich mich intensiv mit dieser Frage bestäfftigte. Im Kreuz finden wir diese „Doppelheit“. Der Kreuzestod von Jesus entspricht Gottes souveränem Plan zur Errettung der Menschen. Wenn wir im Kreuz diesen „Stein“ sehen, dann fällt uns auf, dass er eigentlich Jesus viel zu schwer ist. Zu seinen Jüngern sagte er: „Aber vor mir steht eine Taufe, mit der ich noch getauft werden muss, und wie schwer ist mir das Herz, bis sie vollzogen ist (Lukas 12,50)!“ Oder denken wir an seine Worte im Garten Gethsemane: „Vater, wenn du willst, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern deiner (Lukas 22,42).“ Und am deutlichsten wird es wohl am Kreuz selbst, als Jesus die vollkomme Verlassenheit zum Ausdruck brachte: „Eli, Eli, lema sabachtani? – Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Da kann man sich schon fragen: Kann denn Gott von Gott verlassen sein? Jesus ist das wahre Leben und er geht in den Tod hinein. Ja sogar noch mehr als das, er ist schuldlos, aber er wurde für uns „zur Sünde gemacht“ (2. Korinther 5,21).
Wir versuchen Gott irgendwie mit unserem begrenzten Verstand zu fassen. Das zeigt auch diese Frage mit dem Stein deutlich. Doch Jesus hat eben auf alle seine Vorrechte verzichtet. Er hätte eine Legion Engel herbeirufen und damit seine Macht seinen Peinigern beweisen können. Doch er tat es nicht. Seine Weisheit ist so viel höher, als was unser Verstand je fassen könnte, und sie zeigt sich eben ganz anders. Paulus bringt es irgendwie auf den Punkt:
„Mit der Botschaft vom Kreuz ist es nämlich so: In den Augen derer, die verloren gehen, ist sie etwas völlig Unsinniges; für uns aber, die wir gerettet werden, ist sie ´der Inbegriff von` Gottes Kraft.Nicht umsonst heißt es in der Schrift: »Die Klugen werde ich an ihrer Klugheit scheitern lassen; die Weisheit derer, die als weise gelten, werde ich zunichte machen.« Wie steht es denn mit ihnen, den Klugen, den Gebildeten, den Vordenkern unserer Welt? Hat Gott die Klugheit dieser Welt nicht als Torheit entlarvt? Denn obwohl sich seine Weisheit in der ganzen Schöpfung zeigt, hat ihn die Welt mit ihrer Weisheit nicht erkannt. Deshalb hat er beschlossen, eine scheinbar unsinnige Botschaft verkünden zu lassen, um die zu retten, die daran glauben. Die Juden wollen Wunder sehen, die Griechen fordern kluge Argumente. Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die anderen Völker völliger Unsinn. Für die hingegen, die Gott berufen hat, Juden wie Nichtjuden, erweist sich Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn hinter dem scheinbar so widersinnigen Handeln Gottes steht eine Weisheit, die alle menschliche Weisheit übertrifft; Gottes vermeintliche Ohnmacht stellt alle menschliche Stärke in den Schatten.“ (1. Korinther 1,18-25)
In der Ohnmacht hat Jesus seine ganze Macht bewiesen, in aller Schwachheit hat er seinen Gegner entmachtet. Das wird auch in der Offenbarung deutlich, im Kapitel 5 wird uns ein Löwe angekündigt – „einer hat den Sieg errungen, nämlich der Löwe aus dem Stamm Juda“ – doch was tritt in Erscheinung? Ein Lamm. Nicht irgend ein Lamm. Ein Lamm das zur Schlachtbank geführt wurde und es ist würdig das Buch der sieben Siegel an sich zu nehmen und dessen Inhalt zu enthüllen.
Wenn Gott auf seine Allmacht verzichtet, dann tut er es um unsertwillen.
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